Mann überfällt Tankstelle zum dritten Mal
Zum dritten Mal überfiel derselbe Täter dieselbe Tankstelle in Schallmoos. Dienst hatte auch beim dritten Mal derselbe Angestellte.
Was zwei Mal funktioniert, geht wohl auch ein drittes Mal – das dachte sich wohl ein unbekannter Täter in der Nacht auf Montag. Zum dritten Mal in zwei Wochen überfiel derselbe Mann dieselbe Tankstelle in der Salzburger Gabelsbergerstraße im Stadtteil Schallmoos. Gegen 4.17 Uhr betrat der Unbekannte die Tankstelle, holte Produkte aus den Regalen und legte diese auf die Tresen der Kasse. Dann fragte er den einzigen Angestellten nach dem Schlüssel für die WC-Anlage an der Außenseite des Gebäudes. Er verließ die Tankstelle wieder, kam jedoch wenige Minuten später zurück. Kunden waren zu diesem Zeitpunkt keine im Gebäude.
„Der Täter betrat die Tankstelle erneut und lief zielstrebig auf den Angestellten hinter der Theke zu. Er bedrohte ihn, forderte ihn auf, die Kasse zu öffnen, und nahm das Geld heraus“, sagt Polizeisprecherin Irene Stauffer. Eine Waffe soll nicht im Spiel gewesen sein. Vor einer Woche – in der Nacht auf Ostersonntag – sah dies anders aus. Um kurz nach ein Uhr betrat derselbe Unbekannte dieselbe Tankstelle in der Gabelsbergerstraße. Zu diesem Zeitpunkt bediente der Angestellte eine Kundin beim Verkaufspult. Der Täter griff nach einem Messer auf der Anrichte der Tankstelle und bedrohte damit den Angestellten. So erbeutete er vor einer Woche einen dreistelligen Eurobetrag. Eine ähnlich hohe Summe raubte der Mann am 29. März: In der Nacht auf Montag vor zwei Wochen überfiel der Täter die Eni-Tankstelle das erste Mal. Es war kurz vor drei Uhr, als der Mann die Tankstelle betrat und den Angestellten bedrohte. Er hielt einen unbekannten Gegenstand gegen dessen Rücken und forderte Bargeld.
Dienst hatte in allen drei Nächten derselbe Angestellte der Tankstelle. Der 59-Jährige blieb jedes Mal unverletzt und dürfte wohl seit Jahren in der Tankstelle die Nachtschicht am Wochenende übernehmen. Drei Wochenenden, drei Überfälle und jedes Mal traf derselbe Täter auf denselben
Angestellten? Die Polizei Salzburg schließt eine Komplizenschaft nicht aus – einen hinreichenden Verdacht auf ein abgekartetes Spiel gebe es aber nicht.
„Das ist alles noch Gegenstand der Ermittlung“, sagt Polizeisprecherin Stauffer. Wie viel Geld der Täter beim dritten Überfall in den vergangenen zwei Wochen erbeutete, ist bisher nicht bekannt. Es dürfte jedoch nicht mehr sein als bei den ersten beiden Taten. „Die erbeuteten Beträge stehen in keiner Relation zum Strafmaß“, sagt Stauffer. Bei einem Raub drohen zwischen ein und zehn Jahre Haft. Bei einem bewaffneten Überfall stehen bis zu 15 Jahre auf dem Spiel.
Von dem Mann fehlt jedoch bisher jede Spur. Die Fahndung der Polizei blieb bisher erfolglos. Auch in dieser Woche flüchtete der Mann wieder zu Fuß in unbekannte Richtung. „Ob der Täter in der Nähe wohnt, ob er sein Auto in der Gegend geparkt hat oder ob ein Zweiter auf ihn in einem Fluchtauto wartete, ist bisher nicht bekannt und reine Spekulation.“
Der Raub ist jedenfalls am Montagvormittag in der Nachbarschaft der Tankstelle das Gesprächsthema. „Die Kunden fragen alle danach und wollen wissen, was passiert ist“, sagt die Verkäuferin der Trafik im Nachbargebäude.
Sie selbst habe nichts von dem Vorfall mitbekommen, „außer, dass die Polizei in der Früh mal wieder da war“.
Der Pächter der Eni-Tankstelle wollte sich am Montag nicht äußern. „Dazu sage ich nichts. Ich will nur, dass der Täter endlich gefasst wird.“Die Polizei werde jedenfalls Schritte setzen, um einen vierten Überfall möglichst zu verhindern. Die Bilder der Überwachungskamera werden noch ausgewertet.
Die Eni-Tankstelle in der Gabelsbergerstraße war schon öfters Ziel eines Räubers. Ein 27Jähriger überfiel die Tankstelle im Juni 2016. Auch er ergriff ein Messer, das auf dem Tresen vor dem Leberkäseofen lag, und drohte damit. Er wurde eine Woche später gefasst.
„Es gibt bisher keinen Verdacht auf eine Komplizenschaft.“Irene Stauffer, Polizeisprecherin