Security-Kräfte in Impfstraßen
Die einen zögern, andere können es gar nicht erwarten: In Kärnten kann man sich jetzt auch in Wartelisten zum Impfen eintragen. An den Impfstraßen setzt das Land nun Sicherheitskräfte ein.
Durch einen weiteren Anreiz im Terminmanagement will das Bundesland Kärnten bei den Coronaimpfungen besser vorankommen. Impfwillige Personen können sich nun bei der Vormerkplattform des Landes im Internet bei der Registrierung auch auf eine Warteliste setzen lassen, wenn zum Beispiel in ihrem Heimatbezirk schon alle Termine vergeben sind. Diese Personen bekommen dann jene Impfdosen, die am Ende eines Tages übrig bleiben, weil andere ihren Impftermin nicht wahrnehmen.
„Normal kämen diese Leute vielleicht eine Woche später dran. Aber wir sehen, dass die Warteliste die Effizienz steigert, weil die Leute dann schon mehr darauf eingestellt und besser vorbereitet sind“, sagte Gerd Kurath, der Sprecher der Corona-Impfkoordination des Landes Kärnten. Dadurch müssten weniger Leute durchgerufen werden. Die Registrierung des Landes betrifft nur die Impfstraßen, aber nicht die
Impfungen bei den niedergelassenen Ärzten. In Kärnten erhalten die Arztordinationen nur den Impfstoff von AstraZeneca, in den Impfstraßen des Landes werden jene Impfstoffe verimpft, deren Logistik wegen der nötigen Minustemperaturen komplizierter ist.
Das Kärntner System beim Impfen führte zuletzt aber auch zu Problemen, wie das Land einräumte. In Kärnten werden für die Impfstraßen personalisierte Tickets ausgestellt. Am Samstag hatte es etwa 50 Problemfälle bei den fünf Kärntner Impfstraßen gegeben, vor allem in St. Veit an der Glan, aber auch in Klagenfurt. Manche Leute versuchten es sogar mit gefälschten Impftickets, andere mit Tickets anderer Personen oder sie warteten einfach auf übrig gebliebene Impfdosen, was die Behörden auch nicht wollen. Daher sollen ab kommendem Samstag Security-Kräfte bei den Impfstraßen eingesetzt werden, um die Probleme in den Griff zu kriegen. Das Personal der Impfstraßen solle sich auf das Impfen konzentrieren können, daher würden Sicherheitsleute zusätzlich engagiert.
In den anderen Bundesländern wird mit Impfterminen gearbeitet. So etwa in Oberösterreich: „Man erhält bei der Impfbuchung eine Bestätigung, die nicht weitergegeben werden kann“, erklärt der oö. Krisenstab. Bei den 18 Impfstandorten in Oberösterreich würden auf Wartebzw. Ersatzlisten nur Personen eingespeist, die sich bereits für eine Impfung registriert hätten.
Für die Steiermark sagte der stellvertretende Landesamtsdirektor Wolfgang Wlattnig: „Wir haben nur eine Warteliste, die für alle gilt.“Sowohl die niedergelassenen Ärzte als auch die Mediziner in den Impfstraßen hielten sich daran. In der Steiermark wurden rund 800 niedergelassene Ärzte von Beginn an beim Impfen eingebunden. Rund zwei
Drittel der Impfungen erfolgten in den Arztpraxen, rund ein Drittel in den Impfstraßen. „Bei uns ist das gemischt, die Impfstoffe werden nach Anlieferung verteilt. Es ist Zufall, wo man eingeladen wird. Daher kann man sich den Impfstoff auch nicht aussuchen“, sagte Wlattnig zur Impfkoordination.
Wie berichtet waren im Bundesland Salzburg nur 42 Prozent der eingeladenen Lehrer, Kindergärtnerinnen und des sonstigen Schulpersonals in den Osterferien zum Impfen gekommen. In der Steiermark betrug dieser Wert rund 80 Prozent. Wlattnig: „Wir haben die Lehrer am 19. und 20. März geimpft, da hatte die Europäische ArzneimittelAgentur gerade die Wirksamkeit bestätigt.“Inzwischen gibt es aber auch in der Steiermark eine gewisse Verunsicherung über den AstraZeneca-Impfstoff. In der vergangenen Woche hatten sich von rund 5000 geplanten Impfungen mit dem Serum des britisch-schwedischen Pharmakonzerns rund 1700 Personen abgemeldet oder waren nicht zum Impftermin erschienen.
„Die Warteliste steigert die Effizienz, die Leute sind dann besser vorbereitet.“