Viele fühlen sich nicht mehr angesprochen
Viele scheinen schon nicht mehr zu wissen, was sie von dem Virus halten sollen. Von Appellen an „unsere Gesellschaft“fühlen sich viele nicht angesprochen. Denn obwohl es im Kleinen nicht so auffallen mag: Unsere Gesellschaft ist schon ziemlich gespalten – in Arm und Reich, Ausländer und Inländer, Alt und Jung.
Als junger, lebensfroher Mensch könnte ich mich maßlos ärgern, dass ich stundenlang zu Hause hocken muss. Das ist Lebensqualität, die ersatzlos gestrichen ist. Mag frustrierend sein. Doch anstatt zu sagen: „Andere sind jetzt egal, ich rücke keinen Meter mehr aus meiner Komfortzone“, stell ich mir vor, ich hätte morgen einen Unfall und bräuchte ein Intensivbett. Wie würde ich dann reagieren, wenn kein Platz mehr da ist? Was würden in dieser Situation all jene sagen, die sich dem Lockdown mit allen Mitteln entgegenstellen?
Sind die Ressourcen im Intensivsektor erst einmal ausgelastet, muss entschieden werden, welches Leben gerettet wird und welches nicht. Und auf einmal wird sich jeder bei „unserer Gesellschaft“mit einbezogen fühlen. Wirklich frustrierend ist, klarzumachen, dass dann ein Spalt zwischen sozialen Schichten mit längerfristigem Konfliktpotenzial hervorgeht. Tobias Buchmayr, 18 Jahre die „Energieferien“nämlich wirklich). Um Bildung nachzuholen. Welche Bildung genau? Stoffwissen, das gleich wieder vergessen wird? Mein Einblick gestattet mir die Aussage, dass der Lernfortschritt äußerst zufriedenstellend ist. Ganz nebenbei werden Kompetenzen im Bereich der Eigenverantwortung, EDV-Kompetenz, im Schriftverkehr und Zeitmanagement erlernt. Jene Schülerinnen und Schüler, die mitmachen wollen, finden vielerlei Unterstützung, natürlich auch bei den Eltern, Freunden und Lehrerinnen und Lehrern, deren Ferien nun verkürzt werden sollten. Dass Homeschooling viel zeitintensiver ist als der Unterricht in der Klasse, wird völlig vergessen. Auch für die Schülerinnen und Schüler ist es anstrengend; so wie die Lehrerinnen und Lehrer freuen sie sich schon auf die Ferien, um durchschnaufen zu können. Aber der Neid um die Ferien ist ein altes Thema, das sich im Sommer regelmäßig wiederholt.
Ich hätte einen anderen Vorschlag: Warum verkürzen wir den fünfwöchigen Urlaub aller Dienstnehmer nicht; auch im Bereich Wirtschaft ist viel nachzuholen. Das wird jedem absurd vorkommen, so wie es auch der Ruf nach Verkürzung der Ferien oder Verzicht auf schulautonome Tage ist. Mag. Edith Wimmer-Vondrus
Zimmer das Leben. In einem Abschiedsbrief schildern sie ihre gesundheitliche Situation sowie die Absicht, aus dem Leben zu scheiden. So ein Ereignis macht mehr als nachdenklich. Es ist dem Ehepaar gelungen, seinen Wunsch „erfolgreich“durchzuführen. Immer wieder missglückt dieser Schritt, zumal er aufgrund unserer Gesetzgebung ohne Hilfe und heimlich vor sich gehen muss. Wenn er nicht gelingt, bleiben oft irreparable körperliche und geistige Schäden zurück.
Günter Virt und Brigitte Kepplinger, die Sie zur Sterbehilfe befragt haben, stehen dem Thema ablehnend gegenüber. Die Frage von Eva Bachinger an Brigitte Kepplinger: „Glauben Sie, dass man beim assistierten Suizid nicht stehen bleibt?“(SN v. 21. 11.) erkenne ich nicht als offene Frage, wie ich es mir in so einem Gespräch wünschte, sondern zugunsten eines Arguments formuliert, das der Ablehnung von Sterbehilfe dient. Warum wurde kein Interview mit einem Befürworter von Sterbehilfe geführt, oder habe ich es übersehen?
In der Sendung in ORF III „Meryns Sprechzimmer“wurden Dr. Christiane Druml, Vorsitzende der Bioethikkommission, sowie Wolfgang Obermüller, Sterbehilfeaktivist, eingeladen. Damit wurde die Sendung einer demokratischen Vorgehensweise gerecht, die ich bei einem so essenziellen Thema wie dem der Sterbehilfe unabdingbar finde.
Christine Schönherr, deres Erlebnis und Einstimmung auf Weihnachten an den vier Adventssamstagen auch am Nachmittag geöffnete Geschäfte. Für eine „Festtagsstimmung“sorgten dann zusätzlich die beiden Sonntage vor dem 24. 12., die sogenannten Silbernen- und Goldenen Sonntage, die mit geöffneten Geschäften auf kauflustige Bürger warteten. Das war’s dann, danach kehrten wieder die gewohnten Öffnungszeiten ein. Normal waren meist eine Mittagspause und Geschäftsschluss um 18 Uhr. Und „Ehrenwort“! Wir sind deshalb nicht verhungert, liefen nicht ohne Schuhe, noch in Lumpen gekleidet, durch das Leben!
Ich frage mich nun, warum lässt man die – wichtig vor allem für die kleinen lokalen – Kaufleute nicht diese beiden Sonntage zum Verkauf ihrer Waren nutzen? Die Bedingung: Es muss eine verbriefte und dezidierte Vereinbarung geben, dass diese einmalige Genehmigung nicht zu einem dauerhaften Zustand wird, wie es ja einmal mit dem 8. Dezember geschehen ist.
Sonja Müller-Sakulin