Eigenverantwortung kontra Egoismus
Das Naturschutzgebiet Wenger Moor ist ein wunderschönes – und zweifelsohne schützenswertes – Fleckerl Heimat. Nicht umsonst sind die Parkplätze rund um dieses Kleinod nicht nur an sonnigen Spätherbsttagen meist voll.
Der Wallersee-Radweg führt – sehr gut beschildert – um das eigentliche Naturschutzgebiet herum. An den Wegen ins Wenger Moor ist neben den grünen Informationstafeln mit den Verhaltensregeln in einem Naturschutzgebiet (zum Beispiel Hunde anleinen, Wege nicht verlassen) auch deutlich das absolute Fahrverbot beschildert.
Die „Runde durchs Moor“ist einer unserer beliebtesten Spaziergänge. Leider vergeht fast
kein Spaziergang ohne Ärger über Radfahrer (manchmal ganze Gruppen) oder auch Hundebesitzer, die ihre Vierbeiner unangeleint durch das Naturschutzgebiet tollen lassen.
Meine Frau und ich haben uns angewöhnt, unsere Mitbürger höflich auf ihr Fehlverhalten hinzuweisen. Leider können wir Einsicht nur in den seltensten Fällen beobachten. Wortloses Vorüberradeln ist noch das Höflichste, aber in der Mehrzahl kommt es zu aggressiven Reaktionen bis zu Beschimpfungen und Beleidigungen.
Analysiert man diese auf purem Egoismus beruhenden Verhaltensweisen, darf man sich eigentlich über täglich 8000 und mehr Neuinfizierte in der Coronapandemie nicht mehr wundern. Freundliche Appelle an Selbstkontrolle, Eigenverantwortung und Vernunft sind zwecklos. Ohne offizielle Kontrollen – und Strafen! – wird
sich eine leider zu große Gruppe von Mitmenschen nicht an notwendige Regeln, Ge- und Verbote halten.
Reinhold Pammer