Salzburger Nachrichten

Nach 3100 Meilen zurück in den Alltag

Ushika Muckenhume­r erinnert sich gern an seinen persönlich­en Rekordlauf und genießt es, endlich aus der Runde ausbrechen zu können.

- Ushika Muckenhume­r, Läufer

SALZBURG. 52 Tage hätte Ushika Muckenhume­r Zeit gehabt, um beim 3100-Meilen-Lauf im Glanspitz-Park die geforderte­n knapp 5000 Kilometer zu absolviere­n. Der Salzburger hatte es in seiner Heimatstad­t aber besonders eilig. Nach nur 49 Tagen, 11 Stunden, 27 Minuten und 55 Sekunden lief er breit grinsend ins Ziel, damit war er gut 19 Stunden schneller als bei seinem bisherigen Rekordlauf in New York.

„Ich hatte diesmal keine gröberen Probleme und bin gegen Ende immer schneller geworden“, erklärt Muckenhume­r. „Ganz speziell ist für mich wieder die 3000Meilen-Marke gewesen. Bis dahin fühlt es sich an, wie wenn man einen Berg hinaufläuf­t. Danach ist es, als ob man einfach ins Ziel segelt.“

Das Finisher-Menü, das ihm nach 3100 Meilen serviert wurde, durfte er sich dabei selbst zusammenst­ellen. „Ich habe mich für eine österreich­isch-amerikanis­che Kombinatio­n entschiede­n: vegetarisc­he Burger mit zwei Arten von Pommes frites und dazu eine klassische Kardinalsc­hnitte“, verrät Muckenhume­r, der seine wiedergewo­nnene Freiheit auch Tage nach dem Rennende noch in vollen Zügen genießt. „Ich bin jetzt total entspannt. Es ist für mich fast wie im Himmel: Nur essen und schlafen und essen und schlafen“, erzählt der 53-jährige Instrument­enhändler.

Zurückkehr­en an seinen Arbeitspla­tz in der Linzer Gasse wird er erst im Laufe dieser Woche. „Zu schnell wieder in den Alltagsstr­ess zurückzuke­hren wäre gefährlich. Es ist wichtig, sich wieder einzupende­ln“, betont Muckenhume­r. So schaut er auch immer wieder im Glanspitz-Park vorbei, um das Erlebte Revue passieren zu lassen.

„Dort hat es so viele schöne Begegnunge­n gegeben, sind ganz spezielle Freundscha­ften entstanden. Ich hatte etwa einen treuen Fanclub, der mich und meine Mitläufer immer wieder mit Kunstwerke­n beglückt hat“, erinnert sich Muckenhume­r. „Außerdem genieße ich es dort einfach, aus der Runde, die ich so lange gelaufen bin, endlich auch ausbrechen zu können.“

„Jetzt ist es für mich fast wie im Himmel. Nur essen und schlafen.“

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BILD: SN/SRI CHINMOY MARATHON TEAM Ushika Muckenhume­r wurde im Ziel mit einer riesigen Kardinalsc­hnitte belohnt.

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