Energetiker warnt vor „Mikrochips in PCR-Tests“: Kammer greift ein
„Totalüberwachung / der gechipte Mensch ... läuft JETZT ... durch ,Corona ZwangsTests‘!!!“
Ein Energetiker aus dem Pinzgau wirbt so auf seiner Internetseite für eine „Chip-Entfernung“. Die These: Mit PCR-Tests auf das Coronavirus werden 0,006 Millimeter große Mikrochips im Körper angebracht, „um die Menschheit zu überwachen“, wie er in einem YouTube-Video erläutert. „Diese PCR-Tests sind keine Tests, es sind Dinge, die dir einen Chip verabreichen, mit denen du überall auffindbar bist und jeder weiß, was du denkst, was du tust, was du fühlst, deinen Puls, deinen Blutdruck, deine Cholesterinwerte, alles ist damit abzufragen. Über Satellit an jedem Punkt der Erde bist du damit ortbar“, behauptet er darin weiter. Er könne diese für das Auge nicht sichtbaren Chips „energetisch operativ“entfernen.
Bei zehn bis zwölf Frauen habe er das Verfahren bisher angewendet, sagt der Mann auf Anfrage. Dafür verlange er in Einzelbehandlungen seinen üblichen Stundensatz von 170 Euro – in einer halben Stunde sei es meist erledigt. Er habe „die Gabe, Chips an diesen Menschen zu sehen“. Organisiert werde die in seinem Video behauptete Massenüberwachung von den „Machthabern der Welt“. Im Gespräch mit den SN redet der Energetiker auch über Chemtrails („Die gibt es auch“) ebenso wie von Menschen, die von Außerirdischen entführt und von ihm behandelt worden seien. „Ich bin kein Verschwörungstheoretiker, ich bin nicht dumm“, betont er.
Die Wirtschaftskammer sah sich dennoch veranlasst einzugreifen. Die Aussage, dass Menschen über PCR-Tests Mikrochips eingepflanzt werden, sei „vollkommen abstrus und absurd“, sagt Wolfgang Hiegelsperger, Geschäftsführer der Sparte Gewerbe und Handwerk. Nicht nur das: „Ich sehe das grundsätzlich schon als strafrechtlich relevant.“
Er sehe die Gefahr einer Verleumdung, weil der Mann dem Testpersonal Unwahrheiten unterstelle. Warum erstattet die Kammer dann keine Anzeige? „Ich sehe das nicht als meine Aufgabe oder Verpflichtung“, sagt Hiegelsperger. Er wolle ein Mitglied vor rechtlichen Konsequenzen warnen. „Wir empfehlen ihm, diese Dinge herauszunehmen.“Darauf habe man den Unternehmer in einem Mail hingewiesen.
„Energetiker haben wir mehr als 1400, die sich in unterschiedlicher Art betätigen“, sagt der Spartengeschäftsführer. Es gebe bisher keine ähnlich gelagerten Fälle, in denen die Wirtschaftskammer eingeschritten sei. „Das wurde mir so in der Qualität noch nicht zugetragen.“
Der betroffene Energetiker zeigt sich vom Hinweis der Wirtschaftskammer unbeeindruckt. Er wolle seine „Chip-Entfernungen“weiter anbieten und auch öffentlich bewerben. Allfällige strafrechtliche Konsequenzen nehme er in Kauf. Ein Prozess wäre sogar „eine unbezahlbare Publicity“, sagt der Energetiker. „Ich vertraue auf Gott, dass das Richtige passiert.“
„Mikrochips in Coronatests – diese Aussage ist völlig absurd.“