Initiative fordert Einsatz von Luftreinigern gegen Viren
Spezielle Geräte können Viren in der Luft töten. In Deutschland kommen diese auch schon in Schulen zum Einsatz. In Salzburg setzen Ärzte und Gastronomen auf Luftreiniger.
Es war keine große Investition für Alexandra Priewasser. Für je 300 Euro hat sie sich für ihr Halleiner Lokal Genusskrämerei zwei Standgeräte zur Luftreinigung angeschafft. Die Hersteller versprechen, dass ein Gerät die Luft in einem Raum von 50 Quadratmetern Größe von Viren reinigen könne: Die Luft wird angesaugt, im Gerät werden die Viren mit UV-C-Strahlung abgetötet. Die Luft sei jedenfalls spürbar besser, sagt Priewasser. „Das System beseitigt auch Gerüche.“
Die Gastronomin hat schon während des ersten Lockdowns in Hygienemaßnahmen für ihren Betrieb investiert. „Wir haben auch ein digitales Reservierungssystem und erfassen unsere Gäste. Wir haben bisher auch keinen Coronafall im Betrieb gehabt.“Mehr Hygienemaßnahmen wären für sie auch einem Lockdown vorzuziehen. „Man sollte die Betriebe offen lassen, dafür aber mit mehr Auflagen für Gesundheit und Hygiene.“
So sieht das auch Hermann Wielandner, Geschäftsführer des Salzburger Wirtschaftsverbandes und SPÖ-Gemeinderat in der Stadt Salzburg. Er hat gemeinsam mit dem Physiker und Unternehmensberater Horst Schüpferling eine Initiative gegründet. Diese setzt sich für den Einsatz von Luftreinigungsgeräten im Kampf gegen die Pandemie ein. „Wir sollten Firmen aufmerksam machen: Luft ist ein Thema, weil das Virus über Aerosole übertragen wird. Die Firmen sollen ihre Anlagen anschauen lassen. Diese sollen auf keinen Fall auf Umluft laufen, weil dann die Viren sogar leichter verbreitet werden.“
Berater Horst Schüpferling weist darauf hin, dass es in Deutschland bereits Förderprogramme für Luftreinigungsanlagen gebe. Auch in Schulen seien diese im Einsatz. „Das wäre durchaus auch ein Investment in die Zukunft: Wir wissen ja nicht, welche Viren später noch auf uns zukommen werden.“
Unabhängig von dieser Initiative hat Zahnärztekammerpräsident Martin Hönlinger bereits vor Jahren in die Luftreinigung seiner Zahnarztpraxis investiert. Er habe fünf Spezialgeräte, die Dämpfe und Viren aus seiner Raumluft filterten. „In meiner Praxis wird die Luft in fünf bis zehn Minuten ausgewechselt. Das ist fast wie in einem Operationssaal.“Zudem würde in der Ordination auch regelmäßig gelüftet. Denn eine Hygienemaßnahme erspare nicht die andere. „Und Raumlüftungsgeräte sind bei der Covid-Prävention nur Zuckerguss auf dem Kuchen.“
Auch FFP-2-Masken kämen bei den Zahnärzten zum Einsatz, auch wenn mittlerweile viele Kollegen in Luftreinigungssysteme investiert hätten. Bei Zahnärzten sei die Hygiene von Haus aus groß, deshalb gebe es auch keine bekannten Infektionsfälle in Zahnarztordinationen.
Geschäftsführer Hermann Wielandner vom Wirtschaftsverband fordert, dass nun Bundesund Landespolitik tätig würden. Immerhin gebe es dazu auch ein Positionspapier des Umweltministeriums, demnach Luftreinigungsanlagen die Lüftungsmaßnahmen in den Schulen unterstützen können. Auch eine Landtagsanfrage der SPÖ gab es zu dem Thema bereits. Das Ergebnis: Bisher wurden in Schulen und Bildungseinrichtungen keine Messungen zur Luftqualität durchgeführt.
„Betriebe offen lassen, aber mit mehr Maßnahmen.“
A. Priewasser, Genusskrämerei