Coronafälle konnten Bullen nicht stoppen
Vor dem Ligaspiel gegen Hartberg wurden drei Profis von Red Bull Salzburg positiv auf Corona getestet. Beim 7:1 gegen die Steirer zeigten die Bullen dann aber eine Machtdemonstration.
Vor dem Ligaspiel gegen Hartberg wurden drei Profis von Red Bull Salzburg positiv auf Corona getestet. Beim 7:1 gegen die Steirer zeigten die Bullen eine Machtdemonstration.
Das Coronavirus bereitet Red Bull seit vielen Wochen Probleme und auch Kopfzerbrechen. Zuerst erwischte es einen hochrangigen Mitarbeiter der Red-Bull-Akademie, der positiv auf Corona getestet wurde. Dann legte das Virus Salzburg-Profi Jerôme Onguéné nach einem Heimaturlaub in Frankreich lahm. Trauriger Höhepunkt war vor wenigen Wochen ein Coronacluster in der Akademie der Bullen, der seinen Ursprung bei den Nachwuchs-Eishockeycracks hatte. Nach den Tests am Freitag erwischte es nun zum zweiten Mal den Fußballmeister. Drei Bullen-Profis versäumten positiv getestet das Spiel am Sonntag gegen Hartberg. In diesem demonstrierte die Truppe von Trainer Jesse Marsch aber trotz aller Sorgen ihre Macht und Sonderstellung in der Liga. Hartberg wurde beim 7:1 zum Spielball der spielfreudigen Bullen.
Aufgeregter als im Spiel gegen die Steirer wird Trainer Jesse Marsch schon im Vorfeld der Partie reagiert haben. Drei seiner Kicker müssen nach positiven Coronatests in Heimquarantäne. Die ersten Tests nach dem Play-off-Spiel der Champions League gegen Maccabi Tel Aviv haben diese Befunde am Samstag ergeben. Die Betroffenen sind aktuell symptomfrei. Namen gaben die Salzburger aus Datenschutzgründen keine bekannt. Im Kader gegen Hartberg fehlten André Ramalho, Mërgim Berisha, Karim Adeyemi, Alexander Walke, Luka Sučić und der verletzte Antoine Bernede.
Neben den Infizierten begab sich auch der Rest des Teams in Mannschaftsquarantäne. Die Spieler und
Betreuer dürfen sich nur zwischen Wohnung und Trainings- sowie Spielort bewegen. Alle 13 Nationalteameinladungen der Profis des Serienmeisters für die Länderspiele in den nächsten zwei Wochen sagten die Bullen ab. Im ÖFB-Team sind Torhüter Cican Stankovic und Andreas Ulmer betroffen.
Die Bullenkicker waren rund um die Partien gegen Maccabi Tel Aviv alle zwei Tage getestet worden, immer negativ, ehe am Freitag drei positive Tests abgegeben wurden. Laut Mitteilung der Stadt Salzburg läuft das Contact-Tracing seit Bekanntwerden am Samstagabend auf Hochtouren. Zudem wird die Kontrollhäufigkeit in nächster Zeit erhöht – Montag und Mittwoch gibt es die nächsten Tests. Unverändert geplant ist nach wie vor das Spiel der Salzburger am Donnerstag gegen Monaco. Zuschauer dürfen bei diesem Test keine in die Arena.
Auch Marsch wirkte nach dem Coronaschock vor der Partie etwas ratlos: „Ich weiß nicht genau, wo wir das Virus bekommen haben. Die vergangenen 24 Stunden waren nicht einfach.“Trotz aller Coronasorgen zeigten sich Andreas Ulmer und Co. aber unbeeindruckt, ließen Hartberg ganz schlecht aussehen.
Das nächste Pflichtspiel steht für die Bullen erst am 17. Oktober im Cup in St. Pölten auf dem Programm. Bis dahin kann Marsch nun fast mit seinem kompletten Kader arbeiten. Hätten die Auswahlspieler zu ihren jeweiligen Nationalteams reisen müssen, wären Marsch in der Länderspielpause 13 Kicker nicht zur Verfügung gestanden. So fehlen vorerst einmal nur jene drei Bullen, die positiv getestet wurden.
Den widrigen Umständen zum Trotz setzten die Salzburger gegen das Sensationsteam der vergangenen Saison, Hartberg, ihren Siegeszug fort. Auch im siebten Pflichtspiel der Saison gab es einen vollen Erfolg, einen ganz deutlichen sogar.
Marsch hatte auf Rotation verzichtet, brachte bis auf Noah Okafor und Jerôme Onguéné jene Startformation, die zuletzt die Qualifikation für die Champions League fixierte. Und die Bullen ließen den Hartbergern nicht den Funken einer Chance, vergaben beim 7:1 noch viele hochkarätige Chancen. Onguéné und Albert Vallci machten mit ihren Toren vor der Pause schon alles klar. Einziger kleiner Wermutstropfen: Auch im sechsten Spiel in Serie kassierte der Meister ein Gegentor. Aber das soll die starke Leistung der Bullen nach dem Coronaschock nicht im Geringsten schmälern.
Albert Vallci erklärte die Spielfreude: „Was uns auszeichnet, ist, dass wir versuchen, das Tempo über 90 Minuten hochzuhalten. Ich habe selbst gegen Salzburg gespielt, ich weiß, wie schwer das für den Gegner ist, wenn wir immer jeden Angriff zu Ende spielen wollen, mit dieser Wucht, mit dieser Power, die wir haben. Das haben wir heute 90 Minuten durchgezogen.“