Meteorologe weckt Hoffnung auf sehr warmen Sommer
Schon ab Sonntag ist sonniges Wetter zur Freude aller Ausflügler und Besucher von Gastgärten angesagt. Es soll bis zu 24 Grad warm werden – und das sei nur der Anfang, so Langzeitprognosen.
SALZBURG. Die Gastronomie sowie die Hotels dürfen stufenweise wieder öffnen, parallel wird intensiv um Sommerurlauber im Inland geworben. Doch ein wichtiger Faktor ist in den Bemühungen schwer berechenbar: das Wetter. Umso mehr das Interesse bei den Meteorologen, die neben den aktuellen Wetterentwicklungen auch Langzeitprognosen über einen Zeitraum von drei Monaten im Auge haben.
Josef Haslhofer von der Wetterdienststelle in Salzburg gilt als vorsichtig: „Derzeit befinden wir uns in einer Luftmassengrenze. Ein kaltes und feuchtes Band liegt im Norden, von Süden strömt hingegen wärmere Luft in unsere Breiten“, so Haslhofer, der jedoch eine baldige Änderung in Aussicht stellt. Von Westen her nähere sich ein Hochdruckgebiet, das die Lage abgesehen von vereinzelten Nordwestströmungen stabilisieren werde. „Das heißt, dass wir ab Sonntag mit einer ruhigen Phase rechnen können mit Frühtemperaturen bis zu zehn Grad sowie Nachmittagswerten bis zu 24 Grad Celsius. Möglicherweise können sich im Gebirge über den feuchten Böden auch einige Quellwolken entwickeln.“
Für die nun geöffneten Gastgärten sei das eine überaus positive Botschaft, so der Meteorologe. Aber auch für die Landwirtschaft, wo vielerorts die zweite Mahd anstehe. Durch den Regen in den vergangenen Tagen sei enorm viel gewachsen, so Josef Haslhofer.
Die große Frage „Wie wird heuer der Sommer?“kann der Meteorologe der ZAMG nur anhand von Trendberechnungen in verschiedenen Langzeitprognosen beantworten: „Im April haben diese Berechnungen mit einer 50prozentigen Wahrscheinlichkeit ergeben, dass wir heuer einen überdurchschnittlich warmen Sommer bekommen werden“, so Haslhofer. „Also keine verlässliche Aussage, aber auch die Berechnungen im Mai haben dieselben Prognosen ergeben. Diesmal mit einer Wahrscheinlichkeit von schon 60 Prozent. Das geht also schon in diese Richtung, wobei ich immer etwas skeptisch mit solchen Langzeitprognosen bin. Dennoch scheint es, dass die Temperaturen im Sommer überdurchschnittlich sein werden, die zu erwartenden Niederschläge sich auf einem durchschnittlichen Niveau befinden werden.“
Laut internationalen Prognosen steht ein sehr warmer Juli bevor, so der Langfristtrend des europäischen Wettermodells ECMWF. Die Prognosen sehen für Juni bis August eher wenig Regen. Das deutet auf eine neue Trockenheit hin. In Deutschland prophezeien Prognosen gar eine Megahitze und sprechen vom zweitwärmsten Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen 1850.
„Vorsichtig gesagt, deuten die Prognosen auf einen schönen Sommer hin.“