Alarmstufe Rot wegen Wintereinbruch
Bis Dienstag kommen noch drei Niederschlagswellen. Oberkärnten, Osttirol und der Alpenhauptkamm sind besonders betroffen. Das Bundesheer verlegt Hubschrauber in die Krisenregionen. Schulen wurden geschlossen.
Sturm, Regen, Schnee. In Teilen von Österreich wird es in den kommenden Tagen richtig ungemütlich, und zwar in Osttirol, in Oberkärnten und am Tiroler Alpenhauptkamm. Die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) hat für diese Regionen die höchste Warnstufe ausgegeben. Die Krisenstäbe tagen. Bereits in den vergangenen Tagen hatten die massiven Schneefälle für massive Behinderungen im Straßenverkehr gesorgt, zudem waren Tausende Haushalte ohne Strom, weil die Leitungen beschädigt wurden.
Die ZAMG geht davon aus, dass bis Samstagvormittag 50 bis 90 Liter Niederschlag pro Quadratmeter fallen. Anfangs schneit es noch bis in die Täler, später nur noch oberhalb von 1000 bis 1700 Metern Seehöhe. In höheren Lagen kommen bis Samstag 30 bis 50 Zentimeter Neuschnee zusammen. Am Sonntag
und am Dienstag dürften weitere Tiefdruckgebiete durch Österreich ziehen. Außerdem wird es in den Bergen stürmisch. Bis zu 120 Stundenkilometer sagt ZAMG-Meteorologe Clemens Biermair voraus. In den Niederungen wird man allerdings davon deutlich weniger bemerken. Auch der Norden und Osten Österreichs bleibt vom Wintereinbruch verschont.
Die Einsatzkräfte vor allem in Tirol und Kärnten bereiten sich darauf vor, die Auswirkungen des Wintereinbruchs in Grenzen zu halten. In Osttirol wurde bereits am Freitag allen Schulen von der Bildungsdirektion erlaubt zu schließen. Um die Einsatzkräfte zu unterstützen, sind inzwischen zwei Hubschrauber des Bundesheers in Osttirol stationiert worden, dazu kommt noch ein Helikopter des Landes.
In Kärnten hat am Freitag angesichts der Wetterlage der Landeskrisenstab
getagt. Wie Katastrophenschutzreferent Daniel Fellner (SPÖ) den SN sagte, erwartet man bis kommenden Dienstag drei Niederschlagswellen. Wie dramatisch sich die Situation entwickle, hänge auch von der Schneefallgrenze ab. Bereits derzeit sei die Schneelast auf den Bäumen hoch. Der Wind und weiterer Schneefall könnten die Bäume umstürzen lassen, damit seien aber auch Straßen und Stromleitungen massiv bedroht. Um das drohende Hochwasser zu bekämpfen, seien die Stauseen bereits so weit wie möglich abgelassen worden. In der Gemeinde Lavamünd werde derzeit der Hochwasserschutz verstärkt. „Dort wird gerade ein neuer gebaut, daher muss die Baustelle abgesichert werden“, sagt Fellner.
In den Gebieten, in denen es bereits viel geschneit hat, befreit ein Black-Hawk-Hubschrauber des Bundesheers im sogenannten Downwash-Flug, also mit dem Abwind des Rotors, Bäume vom Schnee.
Während sich in Kärnten und Tirol die Situation weiter zuspitzt, entspannt sie sich in Salzburg. Die Schäden, die durch den Wintereinbruch vor allem im Lungau aufgetreten sind, sind weitgehend behoben.