Tödliche Hundeattacke auf Soldat bleibt Rätsel
Bundesheer hat Untersuchungskommission eingesetzt. Ergebnis der Obduktion noch offen.
Der Angriff zweier Militärhunde, bei dem am Mittwoch ein Soldat des Jagdkommandos in einer Kaserne in Wiener Neustadt getötet worden war, stellte die Ermittler der Kriminalpolizei auch am Freitag noch vor Rätsel. „Wir erwarten das Obduktionsergebnis am Montag oder Dienstag“, sagte Erich Habitzl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt. Die Beamten befanden sich auch am Tag nach der tödlichen Attacke auf den 31-Jährigen Hundeführer
auf dem militärischen Stützpunkt. Das Heer wartet auf die Ergebnisse der polizeilichen Ermittlungen. „Wir werden alle Maßnahmen setzen, um derartige Vorfälle in Zukunft zu vermeiden. Wir wollen daraus lernen“, betonte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Dietmar Rust.
Über die Zukunft der beiden Hunde, es handelt sich um zwei Belgische Schäferhunde, ist noch nicht entschieden worden. Die Tiere befinden sich in Quarantäne und werden von Hundeführern betreut.
„Das entspricht den gültigen Richtlinien bei Hundebissen“, erklärte Rust.
Militärhunde werden ein Mal pro Jahr durch Mitarbeiter der Hundestaffel, einen Veterinärmediziner und einen für militärische Sicherheit zuständigen Offizier überprüft. Einer der beiden Belgischen Schäferhunde, ein fertig ausgebildeter Zugriffshund, sei erst im Oktober kontrolliert worden, sagte Rust: „Es hat keine Auffälligkeiten gegeben.“Der zweite Hund sei erst sechs Monate alt.
Auch die Arbeit der vom Bundesheer eingesetzten Untersuchungskommission war am Freitag im Laufen. Diese Stelle wurde unter anderem mit einem Veterinärmediziner, einem Arzt und einem Juristen besetzt und soll „alles eruieren, was mit dem Vorfall in Zusammenhang stehen könnte“.
Dabei stütze sich die Kommission auf die Erkenntnisse der Polizei, mit der man eng zusammenarbeite. Weitere Einvernahmen von Kollegen des getöteten Soldaten sollen auch Aufschlüsse liefern.