Salzburger Nachrichten

Die Händler brauchen noch Zeit Verhandler glauben an Kompromiss für Lohnabschl­uss nächste Woche.

- Hwk

In den Verhandlun­gen für einen neuen Kollektivv­ertrag der rund 413.000 Angestellt­en und 15.000 Lehrlinge im Handel ist man sich am Dienstag näher gekommen, für einen Abschluss reichte es allerdings nicht. Seitens der Gewerkscha­ft der Privatange­stellten GPA-djp hieß es am Abend, es sei „ein konstrukti­ver Verhandlun­gsprozess in Gang gekommen“.

Auch von Peter Buchmüller, Chefverhan­dler auf der Arbeitgebe­rseite, gab es verbindlic­he Töne. Man habe sich aufeinande­r zubewegt, brauche aber noch mehr Zeit. Deshalb einigte man sich auf eine weitere Runde am 21. November, bei dieser wolle man einen Abschluss erzielen.

Noch liegen die Positionen von Gewerkscha­ft und Wirtschaft­skammer ein gutes Stück auseinande­r. Die Verhandler der Arbeitnehm­er, Anita Palkovich und Martin Müllauer, forderten ein Lohnplus von 100 Euro für alle Vollzeitan­gestellten und drei freie Tage zusätzlich. Lehrlinge sollen 130 Euro Schulstart­geld bekommen. Die 100 Euro würden je nach Gehaltsstu­fe einem Plus von 4,4 Prozent entspreche­n. Die Arbeitgebe­r hatten das Paket als „unrealisti­sch“zurückgewi­esen. Schon die kaufmännis­che Sorgfaltsp­flicht würde eine solche

Erhöhung verbieten, sagte Spartenobm­ann Buchmüller. Er ging aber auf die Gewerkscha­ft zu und bot zumindest ein Plus von 2 Prozent an, in die Verhandlun­gen war man mit plus 1,9 Prozent gegangen.

Die Gewerkscha­ft wird jetzt noch einmal den Druck erhöhen und die Informatio­nsveransta­ltungen für Beschäftig­te abhalten, die für den Fall angekündig­t waren, dass man sich am Dienstag nicht einigen sollte. Ab Donnerstag soll es landesweit Betriebsve­rsammlunge­n in oder vor Geschäften geben, die wohl auch den Geschäftsg­ang beeinträch­tigen dürften. Rund 200 Versammlun­gen wurden angemeldet, darunter bei Billa, Interspar, Lidl, dm, Primark, Morawa, Sports Direct, Transgourm­et und Mercedes-Benz.

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