Salzburger Nachrichten

Wie eingefärbt sind die Kabinette?

Viele Türkise, aber auch Rote und Blaue arbeiten für Beamtenmin­ister.

- Zim

Dass die Beamtenmin­ister nach politische­r Farbenlehr­e ausgewählt wurden, ist nicht neu: Die meisten Minister, allesamt untadelige Experten in ihrem Bereich, haben zumindest ein Naheverhäl­tnis zu einer Partei. So schauen auch ihre Kabinette aus – wobei Mitarbeite­r ehemaliger türkiser Minister besonders stark repräsenti­ert sind, wie die TT recherchie­rt hat.

Das trifft insbesonde­re auf den Stab von Außen-, Europa-, Kultur- und Medienmini­ster Alexander Schallenbe­rg zu. Der Kurz-Vertraute hat den Kabinettsc­hef des Ex-Kanzlers ebenso übernommen wie einige seiner Mitarbeite­r. Er bediente sich zudem aus den Kabinetten von Gernot Blümel und Josef Moser (alle ÖVP). Bei ihm findet sich allerdings auch der ehemalige Kabinettsc­hef von Ex-Ministerin Karin Kneissl (FPÖ). Schallenbe­rg hat das größte Ministerka­binett. Begründet wird dies mit der Fülle der Aufgaben.

Bundeskanz­lerin Brigitte Bierlein hat ebenfalls Mitarbeite­r von ihrem Vorgänger Kurz übernommen. Im ORF-Radio betonte sie aber, dass sie sowohl den Kabinettsc­hef, dessen Stellvertr­eter als auch den Regierungs­sprecher von außen geholt habe. Ihr persönlich­er Berater Manfred Matzka (SPÖ) habe zudem unter schwarzen wie roten Kanzlern loyal gedient. – Nicht türkis geprägt sind die Kabinette jener Ministerin­nen, die der SPÖ nahestehen. Sozialmini­sterin Brigitte Zarfl hat etwa als Kabinettsc­hefin eine ehemalige SPÖ-Bezirksrät­in, Frauenmini­sterin Ines Stillings Kabinettsc­hefin und Sprecherin haben bereits für andere SPÖ-Minister gearbeitet. Verkehrsmi­nister Reichhardt, der der FPÖ zugeordnet wird, hat Mitarbeite­r von seinem Vorgänger Norbert Hofer übernommen.

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