Zwei Halleiner Brücken sind einsturzgefährdet
Ein Gutachten zeigt dringenden Handlungsbedarf. Weitere 20 Brücken könnten baufällig sein. Inspektionen gab es offenbar jahrelang nicht.
HALLEIN. Die Sanierungsarbeiten am Pfannhausersteg im Zentrum Halleins stehen kurz vor dem Abschluss. Die vormals arg baufällige Brücke über die Salzach kann man damit von einer unrühmlichen Liste streichen. Viele der knapp 80 Brücken in der Salinenstadt sind baufällig. Ziviltechnische Überprüfungen zeigen nun: Zwei Brücken auf der Riesenschmiedstraße sind einsturzgefährdet. „Es besteht dringender Handlungsbedarf“, sagt Bgm. Alexander Stangassinger (SPÖ).
Die Stützmauern der beiden Brücken sind marode, die Gewölbe teilweise zerfallen und die Tragfähigkeit offenbar stark beeinträchtigt. Erste Sicherungsmaßnahmen dürften knapp 60.000 Euro kosten. Derzeit sind die Brücken für Fahrzeuge mit einem Gewicht von bis zu zehn Tonnen zugelassen. „Wir müssen schnellstmöglich prüfen, ob eine Sperre für Lkw nötig ist“, sagt Stangassinger.
Ein Neubau der beiden Brücken dürfte bis zu 500.000 Euro kosten und mehrere Monate dauern. Problematisch: Drei Wohnhäuser und mehrere Stollen der Salinen Austria AG sind nur über die Riesenschmiedstraße erreichbar. „Wir müssen da wohl eine Behelfsbrücke aufstellen“, sagt der Bürgermeister. Zudem soll die Straße als Zufahrt für Bauarbeiten für den neuen Hochwasserschutz dienen. Die Wildbäche, die vom Dürrnberg ist Tal schießen, sollen dadurch entschärft werden. „Die Arbeiten können erst starten, wenn die Brücken wieder sicher sind“, sagt Stangassinger. Mit schwerem Beton beladene Lastwagen dürften derzeit keinesfalls die Brücken passieren.
Derzeit wartet die Stadtgemeinde auf die Gutachten zu 20 weiteren Brücken. Zusätzliche Sanierungsarbeiten und nicht eingeplante Kosten könnten damit auf Hallein zukommen. „In der Vergangenheit wurden eigentlich vorgeschriebene Überprüfungen schlampig oder überhaupt nicht gemacht“, sagt Stangassinger. Ein Mitarbeiter des Wirtschaftshofs müsste laut dem Stadtoberhaupt jede Brücke vier Mal pro Jahr überprüfen. Dies sei seit mehreren Jahren nicht geschehen. „Wir müssen nun den Preis für diese Schlampereien zahlen.“Bereits im Herbst startet die Generalsanierung der Heidebrücke. Kostenpunkt: 1,02 Millionen Euro.
Hochwasserschutz könnte sich verzögern