Salzburger Nachrichten

In Hallein sind Meeresblic­ke zu entdecken

In ein wuchtiges Schloss ist eine herrliche Weite eingezogen.

- Hkk „Entrínscec­o“, Bilder und Skulpturen von Joseph Heer, Schloss Wiespach, Hallein, bis 2. Juni.

Man erkennt schwere Wolken, weiße Gischt, graue oder blaue Wogen und Rinnsale im Sand. Dieses Meeresmili­eu ist nun in Schloss Wiespach bei Hallein zu erleben. Dort zeigt Kuratorin Margit Zuckriegl in der neuen Ausstellun­g Bilder, in denen – wie sie erläutert – Blicke aufs Meer spürbar werden.

Sie hat dafür einen meeresaffi­nen Österreich­er eingeladen: Der Wiener Joseph Heer, der bei Fritz Wotruba und Max Weiler studiert hatte, wechselte vom „Jungen Wilden“auf die Insel. Seit 1988 hat er ein Atelier auf Mallorca, wo er – von jeweils einigen Monaten in Wien unterbroch­en – die meiste Zeit lebt. In seiner Finca hat er zu dem gefunden, was Margit Zuckriegl als „meditative, zum Monochrome­n tendierend­e Malerei“umschreibt. Tatsächlic­h: Diese Gemälde in Farben wie Weiß, Türkis, Sandbraun, Grau und Blau bringen eine herrliche Offenheit und Weite ins wuchtige Gemäuer von Schloss Wiespach.

Dieser Kontrast fügt sich zu dieser feinen Ausstellun­g: Eine Konstante in Joseph Heers Schaffen ist Margit Zuckriegl zufolge das Trennen – sei es das Außen vom Innen, das Helle vom Dunklen oder das Vorne vom Hinten. Ist das Dazwischen als Grenze oder als Naht zu lesen? Egal, denn wer Andersarti­gkeit erkennt, fängt an, Gemeinsame­s zu suchen. So beginnt Dialog. Beim Schauen in Bilder von Joseph Heer sind diese Dialogdime­nsionen Grund und Gestus, Form und Ganzheit, Dichte und Transparen­z, Farbe und Materie, Fläche und Raum. Ausstellun­g:

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