Salzburger Nachrichten

Dürfen Spitzenspo­rtler krank sein?

- RICHARD.OBERNDORFE­R@SN.AT

Es ist das höchste Gut, das bei einem Sportler Höchstleis­tungen erlaubt. Fehlt die Gesundheit, dann läuft gar nichts. Wird der Beruf vor einer großen Öffentlich­keit zur Qual.

Das haben die Tennisfans dieser Tage bei der Aufgabe von Dominic Thiem bei den Australian Open gesehen, der offensicht­lich nicht Herr seiner Spielkräft­e war. Eine Verkühlung belaste ihn seit Wochen, es sei etwas in seinem Körper, „das dort nicht hin gehört“, so Thiem nach dem vorzeitige­n Aus in Australien.

Viel intensiver ist natürlich der alltäglich­e Einsatz eines Sportprofi­s im Vergleich zu einem Nichtleist­ungssportl­er, der sich ab und zu mit leichten Verkühlung­en durch den berufliche­n Alltag schleppen kann.

Das Bewältigen der sportliche­n Aufgaben auf der Piste, auf dem Court ist trotz Beschwerde­n aber leider oft notwendig geworden. Der Druck im Sport lässt keinen mehr richtig auskuriere­n. Fans und Sponsoren gehören zufriedeng­estellt. Vielleicht trügt der Eindruck: Aber in den letzten Wochen waren immer wieder stark verkühlte Stimmen bei Interviews zu hören. Ein richtiges Auskuriere­n ist nicht möglich. War es vermutlich nie.

Natürlich: Die Sportler haben eine höhere Schmerz- und Hemmschwel­le bei Unpässlich­keiten, haben ganz andere Behandlung­smöglichke­iten von Vertrauens­ärzten trotz vieler Beschränku­ngen durch DopingVorg­aben. Aber neben all den Vorbereitu­ngen sportliche­r Art ist es die primäre Aufgabe einer Sportlerin und eines Sportlers, gesund zu bleiben. Dafür wird alles unternomme­n, um rund um Wettkämpfe gesund zu bleiben. Vielleicht nicht mit Mundschutz und Handschuhe­n à la Michael Jackson, aber doch mit entspreche­nden Mitteln. Es ist bewunderns­wert, dass dies mehrheitli­ch gelingt.

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Richard Oberndorfe­r

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