Dürfen Spitzensportler krank sein?
Es ist das höchste Gut, das bei einem Sportler Höchstleistungen erlaubt. Fehlt die Gesundheit, dann läuft gar nichts. Wird der Beruf vor einer großen Öffentlichkeit zur Qual.
Das haben die Tennisfans dieser Tage bei der Aufgabe von Dominic Thiem bei den Australian Open gesehen, der offensichtlich nicht Herr seiner Spielkräfte war. Eine Verkühlung belaste ihn seit Wochen, es sei etwas in seinem Körper, „das dort nicht hin gehört“, so Thiem nach dem vorzeitigen Aus in Australien.
Viel intensiver ist natürlich der alltägliche Einsatz eines Sportprofis im Vergleich zu einem Nichtleistungssportler, der sich ab und zu mit leichten Verkühlungen durch den beruflichen Alltag schleppen kann.
Das Bewältigen der sportlichen Aufgaben auf der Piste, auf dem Court ist trotz Beschwerden aber leider oft notwendig geworden. Der Druck im Sport lässt keinen mehr richtig auskurieren. Fans und Sponsoren gehören zufriedengestellt. Vielleicht trügt der Eindruck: Aber in den letzten Wochen waren immer wieder stark verkühlte Stimmen bei Interviews zu hören. Ein richtiges Auskurieren ist nicht möglich. War es vermutlich nie.
Natürlich: Die Sportler haben eine höhere Schmerz- und Hemmschwelle bei Unpässlichkeiten, haben ganz andere Behandlungsmöglichkeiten von Vertrauensärzten trotz vieler Beschränkungen durch DopingVorgaben. Aber neben all den Vorbereitungen sportlicher Art ist es die primäre Aufgabe einer Sportlerin und eines Sportlers, gesund zu bleiben. Dafür wird alles unternommen, um rund um Wettkämpfe gesund zu bleiben. Vielleicht nicht mit Mundschutz und Handschuhen à la Michael Jackson, aber doch mit entsprechenden Mitteln. Es ist bewundernswert, dass dies mehrheitlich gelingt.