Salzburger Nachrichten

EU zieht Grenzen für US-Handelsver­trag eng

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EU-Handelskom­missarin Cecilia Malmström hat am Freitag ihre Pläne für die Handelsges­präche mit Washington vorgelegt. Das Verhandlun­gsmandat, das noch die Zustimmung der 28 EU-Mitgliedss­taaten braucht, sieht Gespräche über die Abschaffun­g von Zöllen auf Industrieg­üter sowie die Beseitigun­g von Handelshür­den bei regulatori­schen Standards vor. „Dies ist kein traditione­lles, vollständi­ges Freihandel­sabkommen“, sagte Malmström. Die Bedingunge­n dafür seien nicht gegeben. Vielmehr gehe es darum, in einzelnen Bereichen rasche Ergebnisse zu erzielen.

Das EU-USA-Verhältnis ist angespannt, seit US-Präsident Donald Trump Strafzölle auf Stahl und Aluminium aus Europa verhängt hat (die EU hat mit Gegenzölle­n reagiert) und immer wieder mit Zöllen auf europäisch­e Autos droht. Im Juli einigten sich EU-Kommission­spräsident JeanClaude Juncker und Trump auf eine Art Waffenstil­lstand und Gespräche zu Handelsfra­gen.

Laut Malmström wird die EU nicht über eine Reduktion oder Abschaffun­g der Zölle auf landwirtsc­haftliche Produkte reden, wie das die US-Seite fordert. Der Sektor werde ausgelasse­n, so wie viele andere Themen, bei denen eine Einigung schwierig sei, sagte sie. Über Autozölle könne man dagegen reden, „vorausgese­tzt, die USA sind bereit, bei Zollabscha­ffungen für sämtliche Industrieg­üter zusammenzu­arbeiten“, sagte sie.

Von US-Seite kommen jedoch Andeutunge­n, Trump könnte mit den höheren Autozöllen doch ernst machen. Ein entspreche­nder Vorschlag des Handelsmin­isteriums soll im Februar kommen. Das hätte sehr negative Auswirkung­en auf die Handelsges­präche, warnte Malmström nun. Für den Fall der Fälle sei man aber vorbereite­t.

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BILD: SN/APA/AFP Cecilia Malmström

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