„Langsam geht es bei uns ans Eingemachte“
Die Salzburger Eisbullen wollen den Schwung aus der Champions Hockey League ins Match gegen die Vienna Capitals mitnehmen.
SALZBURG. Der Jubel der Salzburger Eisbullen in ihrer Kabine in der Münchner Olympiahalle war noch nicht verklungen, da stellte Coach Greg Poss bereits unmissverständlich klar: „Die Priorität liegt jetzt voll auf Wien. Die Bundesliga ist genauso wichtig, da müssen wir jetzt punkten.“
So stark die jüngsten Auftritte der Salzburger in der Champions Hockey League auch waren, in der heimischen Liga haben sie (mit Ausnahme der beiden Siege über Bozen) zuletzt schwer enttäuscht. Die Talfahrt begann dabei unmittelbar nach dem Halbfinal-Aufstieg gegen Oulu.
Damals wollten die Bullen die Vienna Capitals im direkten Duell von der Tabellenspitze stürzen und selbst erstmals in der aktuellen Saison ganz oben stehen. Die Partie ging aber im Penaltyschießen verloren und seither hat Salzburg nur zwei der letzten acht Spiele gewinnen können.
Mittlerweile auf Rang vier abgerutscht, wollen die Bullen heute, Freitag, bei den Vienna Capitals endlich die Trendwende einleiten. „Dafür müssen wir aber genauso auftreten wie zuletzt in der Champions League“, sagt Thomas Raffl. „Wir müssen unsere Stärke, die vier Linien, ausnutzen und schauen, dass jeder viel eisläuft. Dann sollte es auch in Wien klappen.“Für möglichst viel Bewegung am Eis plädiert auch Brant Harris. „Es ist entscheidend, dass wir unsere Stärken beim Skaten ausspielen und uns auch im Spiel ohne Puck gut bewegen“, erklärt der Kanadier. Alexander Cijan fordert „die gleiche Intensität, den gleichen Einsatz und die gleiche Konsequenz wie gegen München“.
Fast ein wenig genervt von den altbekannten Plädoyers, den Champions-League-Schwung nun in die heimische Liga mitzunehmen, wirkt Alexander Rauchenwald. Zu oft hat man zuletzt großen Ankündigungen nur enttäuschende Leistungen auf dem Eis folgen lassen. „Natürlich wollen wir das Positive aus dem München-Spiel ins Match gegen die Capitals mitnehmen. Aber das sollte mittlerweile auch einmal hinhauen, weil bei uns in der heimischen Meisterschaft geht es langsam ans Eingemachte“, erklärt der 25-jährige Angreifer.
Einen Podestplatz sicher hat Bullen-Goalie Steve Michalek bereits in der Bestenliste der Champions Hockey League. Im Kampf um den Titel als „wertvollster Spieler“hat es der Salzburger unter die letzten drei geschafft. Seine Konkurrenten in der noch bis 3. Februar laufenden Wahl sind Trevor Parkes von Red Bull München und Milan Gulaš vom HC Pilsen.