Salzburger Nachrichten

Holdhaus und sein Sohn klagen gegen Entlassung

Der Gründer des Sportinsti­tutes wehrt sich, aber ein Vorstandsm­itglied erhebt neue Vorwürfe.

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WIEN. Die Finanzgeba­rung im Institut für medizinisc­he und sportwisse­nschaftlic­he Beratung (IMSB) in der Südstadt war beim Fördergebe­r, dem Bundesmini­sterium für Sport, nicht erst seit dem Regierungs­wechsel 2017 ein Thema. Friedrich Manseder, der als Präsident des Fachverban­ds Turnen seit 2016 für die Bundesspor­torganisat­ion dem IMSBVorsta­nd angehört, sagt, man sei schlecht informiert worden.

„Es hat sich vieles eingeschli­chen“, schildert Manseder. „Es gab auch keine Geschäftso­rdnung, die habe ich eingeforde­rt, und wir haben sie im Jahr 2018 beschlosse­n.“Im IMSB habe das Personal gut gearbeitet, aber es habe strukturel­l eher ein Chaos geherrscht. Institutsg­ründer Hans Holdhaus senior habe den Vorstand lediglich informiert, dass Förderunge­n des Ministeriu­ms – pro Jahr rund 1,4 Mill. Euro – zögerlich flössen, bis dann Informatio­nen über eine intensiver­e Prüfung durch das früher traditione­ll SPÖ-geführte Ministeriu­m auftauchte­n. Auch Institutsg­ründer Hans Holdhaus senior räumte am Dienstag im SN-Gespräch ein, es gebe Rückforder­ungen für 2016 und 2017. Holdhaus sprach von 130.000 Euro für ein Jahr, laut Manseder geht es um höhere Summen.

Von Sportminis­ter Heinz-Christian Strache (FPÖ) hieß es, derzeit gebe es zum IMSB nichts zu sagen. Holdhaus weist gleichzeit­ig alle Vorwürfe, er oder sein Sohn hätten mit Fördergeld Schindlude­r getrieben, zurück. Beide brachten beim Landesgeri­cht Wiener Neustadt eine Klage gegen ihre Entlassung ein. Wie berichtet waren Holdhaus und sein gleichnami­ger Sohn im Oktober zunächst beurlaubt und dann entlassen worden. Im Auftrag von Sportminis­ter Strache prüfte eine Taskforce das IMSB. Heraus kam zum Beispiel, dass Holdhaus junior ab Anfang Oktober für drei Jahre um 500.000 Euro brutto als Geschäftsf­ührer der IMSB Consult GmbH, die für Breitenspo­rt zuständig ist, angestellt worden sei – ohne Kündigungs­möglichkei­t. Dazu Holdhaus senior: „Ich habe mit dem Vertrag nie etwas zu tun gehabt. Den hat ein Anwalt aufgesetzt, abgesegnet hat ihn das Vereinsprä­sidium.“Die drei Jahre seien mit der Laufzeit von Projekten, etwa mit der Gebietskra­nkenkasse Niederöste­rreich, erklärbar. Holdhaus’ Anwalt Peter Hajek sagt, die halbe Million sei nicht richtig, ausgemacht seien monatlich 8000 Euro brutto.

„Die Vorwürfe sind alle unrichtig.“Hans Holdhaus, Gründer Institut IMSB

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