Wie man für die Arbeit im Tourismus motiviert
Die fähigsten Köpfe Salzburgs bemühen sich erfolgreich, dem Facharbeitermangel im heimischen Tourismus mit einer neuen attraktiven Qualifizierungsmöglichkeit zu begegnen. Angesichts der Tatsache, dass der international anerkannte Qualitätsstandard österreichischer Betriebe ohne Hilfe von Mitarbeitern aus den östlichen Nachbarländern schon seit geraumer Zeit nicht mehr möglich wäre, eine sehr begrüßenswerte Initiative.
Im kleinen Österreich gibt es zwar in jedem Bundesland eine gastgewerbliche Berufsschule und viele mittlere und höhere Tourismusschulen, in denen u. a. Kochen und Restaurant unterrichtet werden, aber die Zahl der Absolventen, die nach abgeschlossener Ausbildung in der Küche oder im Service arbeiten wollen, wird immer kleiner. Zwischen kochen und essen bzw. servieren und bedient werden liegen halt Welten. Genießen einerseits, Stress andererseits.
Maturanten haben vielfach während ihrer Schulzeit ohne jegliche Vorkenntnisse in Gastronomie und Hotellerie praktisch gearbeitet. Langjährige Hilfskräfte und motivierte Erwachsene, die interessiert sind, ihr Fachwissen zu erweitern, gibt es immer. Dieses Potenzial zu nutzen sollte nicht unversucht bleiben. In einen traditio- nellen und ehrlichen Berufszweig wie Gastronomie die Begriffe „Staatlich zertifizierter Diplomlehrgang für Tourismusberufe“oder „Diplomakademie Tourismus“hineinzustilisieren, halte ich nicht für zielführend. Sind die Absolventen dann „Zertifizierte Diplomakademiker“? Diplome erhalten die Absolventen von Tourismusschulen. Dafür sind drei bis sechs Jahre schulische Ausbildung und meist ein hoher finanzieller Aufwand nötig. Fachkräfte sind zwar österreichische Botschafter des guten Geschmacks, aber sie sind weder Diplomaten noch Akademiker. Als Berufsbezeichnung erlaube ich mir – gleichlautend wie bei regulären Lehrlingen –, „Koch/Köchin“bzw. „Restaurantfachmann/Restaurantfachfrau“vorzuschlagen. Auch „Zertifizierter Koch“usw. erscheint mir sinnvoll. OSR Bruno Hinterwirth 5630 Bad Hofgastein