Retter stellen Suche nach Vermisstem ein
Ein 73-jähriger Lungauer ist vor acht Tagen nicht vom Angeln zurückgekehrt. Der Mann dürfte in die Mur gestürzt sein.
TAMSWEG. Die Angelrute des Pensionisten entdeckten die Einsatzkräfte am vergangenen Montag nahe der Tamsweger Kläranlage an der Mur. Dort dürfte der Mann tags zuvor, dem 26. August, in den Fluss gestürzt sein. Wenige Kilometer weiter wurde die Jacke des Pensionisten gefunden. Eine Woche nach dem Verschwinden haben die Retter den 73-jährigen Mann noch immer nicht gefunden.
Die Einsatzkräfte haben die Suche am Samstagnachmittag beendet. „Eine Suche war absolut nicht mehr möglich, weil der Wasserstand so hoch und die Fließgeschwindigkeit so schnell gewesen sind, dass es für uns schon gefährlich war“, sagt Markus Gewolf, Einsatzleiter der Salzburger Wasserrettung. Der Pegel der Mur sei nach starken Regenfällen um rund einen Meter angeschwollen. Im reißenden Gewässer befand sich viel Treibholz – laut dem Wasserretter ganze Baumstämme.
Dass der Pensionist noch immer nicht gefunden worden ist, erklärt sich Gewolf mit dem „schwierigen Suchgebiet“. „Bis zum nächsten Kraftwerk haben wir eine Suchstrecke von fast 35 Kilometern. Da muss die Person irgendwo sein.“
Ganz aufgeben wollen die Retter dennoch nicht. „Nächsten Samstag soll eine Übung, die in Lofer geplant gewesen wäre, auf der Mur stattfinden“, kündigt Gewolf an. Im Zuge der Übung soll dann noch einmal gezielt nach dem Vermissten gesucht werden.
Der Lungauer Katastrophenschutzreferent Philipp Santner rechtfertigt das Ende der täglichen Suchaktionen damit, dass die Chance, den Vermissten lebend zu finden, „gegen null“gehe. „Wir haben alle personellen und technischen Möglichkeiten genutzt, die uns zur Verfügung stehen. Wir wüssten nicht, was wir noch machten sollten“, meint Santner. Zum Teil seien bis zu 120 Retter gleichzeitig im Einsatz gestanden. Santner hofft auf Hinweise von den vielen Fußgängern und Radfahrern, die entlang der Mur unterwegs seien.
„Geplant ist, dass am Samstag bei einer Übung gesucht wird.“Markus Gewolf, Wasserrettung