39. Salzburger Vorlesung: „Des Bankers neue Kleider“
Eine stärkere Regulierung der Finanzwirtschaft und vor allem eine kritische Gesellschaft sind nötig, um einer nächsten Bankenkrise vorzubeugen. Das sagt Martin Hellwig, langjähriger Direktor des Max-Planck-Instituts zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern
Finanzkrise und Banken haben jahrelang die Schlagzeilen dominiert. Bezahlt hat am Ende der Steuerzahler. Professor Martin Hellwig ist der Auffassung, dass sich Bankmanager strengeren Reglements immer wieder entziehen. Gemeinsam mit Anat Admati hat er die Finanzkrise untersucht und kommt zu dem Schluss, dass das Banksystem eine stärkere Regulierung braucht. Außerdem fordert er eine viel kritischere Gesellschaft. Hellwig und Admati setzen sich für ambitionierte Reformen ein und schlagen eine Reihe von einfach umzusetzenden Schritten vor, damit die zu schwache Regulierung der Banken nicht zur nächsten Krise führt. Hellwig studierte Volkswirtschaftslehre in Marburg und Heidelberg. Nach Aufenthalten an US-amerikanischen Hochschulen wurde er als Professor für Wirtschaftstheorie an die Universität Bonn berufen. 1987 wechselte er an die Universität Basel, später u. a. an die Harvard University (1995–1996) und war von 1998 bis 2004 Vorsitzender der unabhängigen Monopolkommission in Deutschland. Seit 1. Mai 2011 ist Hellwig Chairman des Advisory Scientific Committee im Europäischen Ausschuss für Systemrisiken. Von 2004 bis 2017 war er Direktor und „Wissenschaftliches Mitglied“am MaxPlanck-Institut zur Erforschung von Gemeinschaftsgütern in Bonn, seitdem ist er dort „Emeritiertes wissenschaftliches Mitglied“.
Die 39. Salzburger Vorlesung ist eine Kooperation zwischen Universität Salzburg und Wissensstadt Salzburg.