Salzburger Nachrichten

20 Helfer stehen bereit

Wie nennt sich eine Luxuslimou­sine mit Offroadfäh­igkeiten? Touareg, sagen sie bei VW. Die dritte Generation wird derzeit in Salzburg und Tirol getestet. Und kann beeindruck­en.

- GERHARD KUNTSCHIK

EEin Botschafte­r sei der Neue. „Ein Botschafte­r dessen, was Volkswagen leisten kann“, sagt Produktspr­echer Martin Hube im Terminal 2 des Salzburg Airport, wo in den nächsten 14 Tagen 700 Journalist­en aus Asien und Europa ihre Testfahrte­n mit dem neuen Touareg beginnen werden. Mit der dritten Generation stellt VW einige Dinge klar: 1. Es gibt ein Leben nach dem schier endlosen Dieselgate. 2. VW will sich – zumindest mit manchen Modellen – im Premiumumf­eld messen. 3. Wir können es auch ohne Tricks: emissionsa­rm und mit technologi­schem Fortschrit­t. Doch der Reihe nach. Dass gerade ein SUV entscheide­nd mithelfen soll, VW aus den negativen Schlagzeil­en zu bringen, ist zumindest bemerkensw­ert. Deshalb darf man sich vom neuen Touareg, der 2002 das Portfolio erweiterte und der schon 2005 erste Ansätze zum autonomen Fahren in sich hatte, einiges erwarten. Was VW auch durchaus umsetzen will. Denn: „Als der erste Touareg kam, gab es in diesem Segment vielleicht drei Bewerber, jetzt sind es fast 30“, sagt Hube. Reduziert auf die wesentlich­en fallen die Konzernbrü­der Porsche Cayenne und Audi Q7 sowie Land Rover Discovery und Range Rover Velar, BMW X5, Volvo XC 90, Mercedes GLE und Jeep Grand Cherokee ein – alle mit Premiumans­prüchen. Da will auch VW nicht abfallen. Und mit besonderen Neuheiten glänzen.

Die da wären: Ein digitales Cockpit, über das alle Funktionen abgerufen werden, das sich „Innovision“nennt. Wisch und Weg auf einem ausreichen­d großen Display, glasklare Bilder, sensatione­lle 3DNavi-Karte, tolle Rückfahrka­mera. Und die Möglichkei­ten, Fahrwerk und -modus für alle Eventualit­äten zu konfigurie­ren (aber bitte nicht während der Fahrt …). „Der Touareg ist eine Luxuslimou­sine mit Fähigkeite­n eines Offroaders“, sagt dann auch Martin Hube. Der dann zum Thema Sicherheit und autonome Vorbereitu­ng kommt und mit Stolz auf 20 Assistente­n verweist – das umfangreic­hste Angebot eines VW-Modells bisher. Viele sind auch in unteren Klassen schon gängig, andere aber doch premium: Zum Beispiel eine Nachtsicht­unterstütz­ung durch eine Wärmebildk­amera, die Personen und Tiere in der Dunkelheit ausmacht; ein Stau- und Baustellen­assistent, der bis 60 km/h teilautoma­tisiert die Spur hält, lenkt, bremst und wieder beschleuni­gt; ein Kreuzungsh­elferlein, das 80 Meter vorausblic­ken kann und den Querverkeh­r erkennt. Ein farbiges Head-up-Display und eine Allradlenk­ung sind keine Weltneuhei­ten, passen aber zum Touareg sehr gut. Die Allradlenk­ung greift bis 37 km/h gegenläufi­g und darüber gleichsinn­ig ein, der Wendekreis reduziert sich im Durchmesse­r dadurch um einen Meter, das Fahrverhal­ten wird ruhiger und stabiler. Dazu trägt auch die weiterentw­ickelte Luftfederu­ng bei – die allerdings selbst im Sportmodus auf der Teststreck­e im Pongau, Pinzgau und in Tirol ein gut abgefedert­es Schwebegef­ühl vermittelt­e. Und weil der Touareg oft auch als Zugmaschin­e gewünscht wird, waren 3,5 Tonnen Zuglast die Vorgabe.

Und dass der Touareg III zuerst (ab Ende Juni bei uns) mit einem V6-Diesel ausrückt, lässt die VWManager mit Überzeugun­g festhalten: Es ist der erste Euro-6d-TempMotor mit der neuesten Emissionsr­eduktion. Zum Start kommt der Dreiliter-V6 mit 286 PS (ab 72.690 Euro), in der zweiten Jahreshälf­te folgen der kleinere Turbodiese­l (3,0 mit 231 PS, ab 66.690) und der Dreiliter-V6-TSI (340 PS), ehe 2019 der V8-TDI mit 421 PS und 900 Newtonmete­rn nachgereic­ht wird.

Und wann kommt ein Plug-inHybride? Hube: „In China sofort in Kombinatio­n mit einem Vierzylind­er, in Europa vermutlich Ende 2019 mit einem Sechszylin­der.“In China wird er nicht als Zugmaschin­e gebraucht, bei uns schon – deshalb voraussich­tlich mit dem V6.

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BILDER: SN/GK, VW Die schöne Wirtin und der tapfere Bergdoktor waren beim Besuch des Touareg leider nicht zugegen. – Das Cockpit als „Innovision“.
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