Park in Lehen soll Campus Platz machen
Bernhard Auinger plant einen Bildungscampus in Lehen. Dafür soll erstmals groß in die Grünland-Deklaration eingegriffen werden.
SALZBURG-STADT. Es ist eine idyllische grüne Insel mitten in Lehen: Das rund 8000 Quadratmeter große Areal an der Paumannstraße, das sich in Park und Spielplatz gliedert. Geht es nach SPÖVizebürgermeister Bernhard Auinger, dann soll dort ein Bildungscampus um 45 Millionen Euro entstehen. Der Paumannpark liegt im Grünland-Deklarationsgebiet. Das bedeutet: Für eine Herausnahme ist neben einem gleichwertigen Flächenausgleich eine Drei-Viertel-Mehrheit im Gemeinderat erforderlich. „Einen Park in Lehen zu bebauen – dass das Sinn macht, muss Auinger gut kommunizieren, vor allem den Anrainern. Sonst haben wir dort einen Aufstand“, sagt Bürgerlisten-Stadtrat Johann Padutsch. Nüchtern betrachtet würde nichts verloren gehen – denn dort, wo jetzt die Volksschulen Lehen I und II stehen, würde dann ein neuer Park errichtet. Padutsch kann dem Vorhaben Bildungscampus durchaus etwas abgewinnen, auch wenn er „emotional dagegen“sei, einen Park zu opfern. „Vom bestehenden Baumbestand müsste so viel wie möglich erhalten werden“, fordert Padutsch. Eine Übersiedlung des Parks ist laut Gartenamtsleiter Christian Stadler machbar. Wie viele der mehr als 100 Bäume im Paumannpark tatsächlich erhaltenswert sind, könne nur eine individuelle Überprüfung ergeben. „Wahrscheinlich werden es eine Handvoll sein“, vermutet Stadler. Darunter dürften sich eine 2,30 Meter dicke Silberlinde ebenso befinden wie eine stattliche Eichengruppe. „Das Projekt steht erst am An-
„Bis September werde ich einen Amtsbericht vorlegen.“Bernhard Auinger, Vizebürgermeister
fang. Seit Kurzem gibt es eine positive Machbarkeitsstudie“, erklärt Auinger. Er will nun mit Vertretern von Schule und Kindergarten beide Varianten – Neubau und Sanierung – vorstellen. Und dann die Anrainer einbinden.
ÖVP-Klubobmann Christoph Fuchs lehnt das Projekt ab. „Der Neubau kostet zehn Millionen Euro mehr als die eigentlich beschlossene Sanierung und die Stadt fällt um sechs Millionen Euro Vorsteuerabzug um. Dafür sollen wir in die Grünlanddeklaration eingreifen und müssten Dutzende Bäume umsägen. Und: Das Grundstück gehört in etwa zur Hälfte dem Land, was den Prozess nicht vereinfacht. Der Preis ist mit zu hoch“, betont der ÖVP-Politiker.