Fluggäste gegen Pleite absichern
Reisebranche fordert Eingreifen der EU, Niki will Verfahren in Österreich.
Nach den Airline-Pleiten der vergangenen Monate haben die Reiseveranstalter die Nase voll: Die europäischen Reiseverbände fordern erneut eine Kundengeldabsicherung der Fluggesellschaften. „Eine Million geschädigte Passagiere innerhalb von drei Monaten sind genug“, stellte die Branche am Donnerstag fest. Alle dem europäischen Dachverband ECTAA angeschlossenen Landesverbände fordern von der EU-Kommission, dass den Airlines endlich eine Kundengeldabsicherung vorgeschrieben wird. Der Schweizer Reiseverband SRV schloss sich der Forderung an, das solle über die Ticketpreise finanziert werden.
Air Berlin in Deutschland, Niki in Österreich, Monarch in Großbritannien: Durch die Airline-Pleiten seien nicht nur Mitarbeiter und Passagiere geschädigt worden, sondern auch Reisebüros und Reiseveranstalter. Meist sei der alternative Flug viel teurer als das, was der Kunde dem Reisebüro bezahlt habe, sagte SRV-Geschäftsführer Walter Kunz der Nachrichtenagentur sda. „Das Reisebüro verliert erstens das Geld, das es der Pleitefluggesellschaft bezahlt hat. Zweitens muss es noch einen viel teureren Flug besorgen.“
Um den Verkauf der Airline Niki an den britisch-spanischen IAGKonzern abzusichern, beantragte Niki beim Landesgericht Korneuburg ein Sekundär-Insolvenzverfahren. Heute, Freitag, könnte darüber entschieden werden.