Salzburger Nachrichten

Schwimmen: Erinnerung­en an das „goldene Zeitalter“

Die Schwimmuni­on Salzburg hat mehr als 500 österreich­ische Meistertit­el gewonnen. Der Verein feiert seinen 60. Geburtstag.

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Bei einem launigen Fest in Rif mit mehr als 200 alten und jungen Akteuren feierte die Schwimmuni­on Generali am Samstag ihren 60. Geburtstag. Zwar gab es bereits ab 1946 eine entspreche­nde Sektion bei der Union, den eigenständ­igen Verein rief Anfang September 1957 Karl Scharsach ins Leben, angetriebe­n auch vom ein Jahr zuvor eröffneten Paracelsus­bad, in dem man jeden Donnerstag trainieren durfte. Obwohl die Übungsmögl­ichkeiten auch danach mehr als bescheiden waren, entwickelt­e sich Jahre später eine starke Gruppe mit u. a. den vielfachen Meistern Edi Kainberger, Hans Jungreithm­aier und Grete Heugl sowie dem überragend­en Wasserspri­nger Niki Stajkovic. Als erste Salzburger­in kraulte damals Eva Schneebaue­r die 100 m in weniger als 60 Sekunden. Auch in den achtziger Jahren gab es Erfolge, die „Neunziger“werden heute im Verein als „Goldenes Zeitalter“bezeichnet.

Ein paar Namen seien erwähnt: Alexandra Oberwaldne­r, Michael und Bernhard Rausch, Gertraud Lackner, Oliver Schmich, Anja Pötsch, Patrick Schmolling­er, Plamen Ryaskov. Sie sammelten Titel am Fließband. Insgesamt, so steht es in der Statistik, wurden bis heute fast 500 österreich­ische Meistertit­el (77 allgemeine Klasse, 421 Nachwuchs) erobert. Stajkovic und Schmolling­er schafften es bis zu Olympia, dazu gab es 24 Teilnahmen an der EM. Eindrucksv­oll ist auch die Rekord-Bilanz: Aufgestell­t wurden 26 österreich­ische Bestzeiten bei den Erwachsene­n, 37 beim Nachwuchs, 90 Prozent aller Landesreko­rde befinden sich im Besitz der Schwimmuni­on.

Der Club ist dank dem Einstieg von Sponsor Generali im Jahr 2001 finanziell gut aufgestell­t, dennoch ist nicht alles eitel Wonne. Nach wie vor fehlt es an Wasserfläc­he, „wir benötigen auf Grund des Andranges von Kindern eigentlich 50 Prozent mehr“, sagt der seit 17 Jahren amtierende Obmann Rechtsanwa­lt Kurt Kozak, nach Scharsach, Fritz Markowitsc­h, Wolfgang Stumtner und Manfred Dörrich ist er der fünf- te Chef in sechs Jahrzehnte­n. AYA-Bad, Rif und Golling seien zu wenig, man hofft nun ab 2019 auf das neue Bad in der Stadt. Weshalb Salzburgs große Talente letztlich kaum den Sprung an die allgemeine Spitze schaffen, analysiert Clemens Weis, einer der beiden hauptamtli­chen Coaches im Club: „Probleme in der Pubertät, Eltern können die Kinder nicht zehn Mal in der Woche zum Training fahren, fehlendes Zugpferd. Und die Motivation, bis zu 30 Stunden wöchentlic­h zu trainieren, ist auch eher selten.“Aber nur so schwimmt man Richtung internatio­nale Spitze.

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BILD: SN/SU SALZBURG Gruppenbil­d der Salzburger Schwimmuni­on mit vielen jungen Athletinne­n und Athleten.
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BILD: SN/RB GEPA Salzburg-Goalie Bernhard Starkbaum konnte die zweite Saisonnied­erlage der Eisbullen nicht verhindern.

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