Salzburger Nachrichten

Der Tennisklas­siker hat große Zukunftspl­äne

Das Kitzbühele­r ATP-Turnier startet gut besetzt, aber ohne große Namen. Das soll sich ändern.

- CHRISTIAN MORTSCH

Das heute mit dem Hauptbewer­b beginnende Tennisturn­ier in Kitzbühel gehört längst zu den Klassikern des österreich­ischen Sportjahre­s. Zwar fehlen neben Topstar Dominic Thiem auch andere ganz große Namen, das Starterfel­d kann sich mit dem wiedererst­arkten David Ferrer, Altstar Tommy Haas oder etwa Gilles Simon – allesamt ehemalige Top-10-Spieler – dennoch sehen lassen. Turnierdir­ektor Alexander Antonitsch hegt zudem große Zukunftspl­äne für die Generali Open.

Der Cut-off (letzter direkt qualifizie­rter Spieler) liegt bei ATPNummer 74 und ist damit gleich gut besetzt wie das aktuelle Turnier der höheren Kategorie in Hamburg. Angeführt wird die Setzliste von Pablo Cuevas, gefolgt von Italiens „enfant terrible“Fabio Fognini. Die beiden zählt Antonitsch zu den Topfavorit­en. „Sehr gespannt bin ich auf Simon und vor allem Ferrer, der mit seinem Turniersie­g in Båstad wieder Blut geleckt hat. Und natürlich auf die Österreich­er“, sagt der Kärntner, der auch dem Wahlkitzbü­heler Philipp Kohlschrei­ber den Titel zutraut. Der Deutsche musste am Samstag allerdings beim Hamburger Turnier im Halbfinale wegen einer alten Oberschenk­elverletzu­ng aufgeben.

Der Kartenvorv­erkauf lief sehr gut. „Wir sind auf Vorjahresn­iveau. Und da war Dominic unser großes Zugpferd. Die Wahrheit liegt aber an der Tageskasse.“2016 war der 6400 Zuschauer fassende Center Court von Mittwoch bis Freitag ausverkauf­t. Viel hängt freilich auch vom Wetter – es sind sommerlich­e Temperatur­en prognostiz­iert – und vom Abschneide­n der Österreich­er ab. Vorjahres-Halbfinali­st Gerald Melzer und Wimbledon-Sensation Sebastian Ofner stehen dank einer Wildcard im Hauptbewer­b. „Wenn wieder ein Österreich­er im Halbfinale steht, wäre das natürlich ein Traum“, sagt Antonitsch.

Die Anlage in der Gamsstadt wurde adaptiert, Tribünen ausgebaut, die Stadien modernisie­rt. Das Turnier lockt aber nicht nur Zuschauer an, sondern von Montag bis Mittwoch mit einem Tie-Break-Turnier, bei dem der Sieger ein Auto gewinnt, auch viele Hobbyspiel­er. Der Weltrekord für ein Hobbyturni­er mit 254 Teilnehmer­n soll geknackt werden.

Die Crème de la Crème macht weiter einen Bogen um die europäisch­en Sandplätze und weilt wie Thiem (in Washington) bereits auf der US-Hardcourt-Tournee. Daher setzt Antonitsch alles daran, dass Kitzbühel einen früheren Termin im Turnierkal­ender erhält. „Vielleicht schon 2018, aber spätestens mit dem größeren Umbruch im Kalender 2019 sehe ich gute Chancen.“Die Siegertrop­häe „Goldene Gams“soll weiter an Wert zulegen.

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BILD: SN/GENERALI OPEN/MIA KNOLL Der Center Court dürfte wieder gut besucht werden.

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