Sechste Pensionistin beraubt
Die brutale Überfallserie auf betagte Grazerinnen geht weiter. Zwei Männer stehen unter dringendem Tatverdacht. Die Polizei hat eine „Soko Schmuckraub“eingerichtet.
GRAZ. Sie werden in der ganzen Stadt fieberhaft gesucht, und dennoch schlugen sie wieder zu: Wie am Freitag bekannt wurde, wurde eine 84-jährige Frau Donnerstagnachmittag das sechste Opfer eines Duos, das bei seinen Raubüberfällen auf Grazer Pensionistinnen mit großer Brutalität vorgeht.
Eine Nachbarin hatte die 84Jährige im Stiegenhaus eines Mehrparteienhauses stark benommen vorgefunden. Die Frau wurde mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ins UKH Graz eingeliefert. Sie gab an, dass ihre Geldtasche aus der Handtasche geraubt worden sei. An den Vorfall selbst kann sie sich nicht erinnern. „Das ist eine Übereinstimmung zu den bisherigen fünf Überfällen“, berichtet Fritz Grundnig, Sprecher der Landespolizeidirektion Steiermark. Die Raubserie hatte am 30. Juni begonnen, in allen Fällen wurden betagte Frauen von hinten zusammengeschlagen. Die Beute? Meist Schmuck wie Halsketten und Ringe oder wie im letzten Fall Bargeld. Die Polizei hat am Freitag eine Sonderkommission („Soko Schmuckraub“) eingerichtet. „Wir setzen jetzt alles, was irgendwie verfügbar ist, ein“, betont Grundnig. Neben Suchhunden, Zivilbeamten und Polizeibeamten kommt auch die Grazer Ordnungswache zum Einsatz. Aus kriminaltaktischen Gründen wird die Zahl der Beamten nicht veröffentlicht.
Grundlage der Fahndung sind derzeit zwei Fotos aus Überwachungskameras. „Diese beiden Männer wurden von Passanten gesehen, wie sie eines der Opfer intensiv beobachtet haben“, erläutert Grundnig. Zwei am Mittwoch gefasste Tatverdächtige wurden mittlerweile wieder freigelassen. Sie konnten nachweisen, dass sie nichts mit den Taten zu tun haben.