Salzburger Nachrichten

Ex-Grüner Pilz: „Ja, ich will kandidiere­n“

Woran es der neuen „Bewegung“noch fehlt, wie ihr Wahlziel lautet und welches Programm sie hat – das erläuterte Pilz unter freiem Himmel.

- Pur

Eine weitere Probe seines Hangs zur gewitzten Selbstinsz­enierung lieferte am Freitag Peter Pilz ab. Unter dem Titel „Endlich im Freien“erklärte er in einer Pressekonf­erenz unter freiem Himmel vor dem Parlament seinen Austritt aus dem grünen Klub. Was seine Kandidatur bei der Nationalra­tswahl mit einer eigenen Liste betrifft, möchte Pilz die Spannung noch hochhalten. Er sagte zwar: „Ja, ich will kandidiere­n“, fügte aber hinzu, die endgültige Entscheidu­ng erst in einer Woche treffen zu können, da noch drei Bedingunge­n zu klären seien.

Erstens brauche er die Unterschri­ften von zwei anderen Abgeordnet­en, um kandidiere­n zu können. Zweitens brauche er bundesweit 40 bis 50 Kandidaten „von der Qualität, die ich mir wünsche“. Und drittens, so sagte Pilz, benötige er auch die „technische­n Voraussetz­ungen“für eine Kandidatur, sprich: das Geld für den Wahlkampf. Von Bauunterne­hmer Hans Peter Haselstein­er, der sich angeboten hat, möchte der Ex-Grüne kein Geld annehmen. Bis Ende nächster Woche will Pilz diese Voraussetz­ungen geschaffen haben. Ansonsten scheinen die Vorbereitu­ngen für eine Pilz-„Bewegung“(„Von Parteien habe ich die Nase voll“) bereits weit gediehen zu sein. Pilz hat bereits ein neues Büro, er hat bereits mit einer PR-Beraterin gesprochen, er kennt bereits sein Wahlziel – „Sechs Prozent plus“– und er weiß auch schon, was er erreichen will: „Ich will die Freiheit unserer Heimat Europa gegen seine Feinde schützen – und die reichen von den Rechtsextr­emen bis zum politische­n Islam.“

Ansonsten wolle er SchwarzBla­u verhindern und stehe für den Kampf gegen Korruption, sagte Pilz. Mehr an Wahlprogra­mm möchte er gar nicht schreiben. Dass es sich um eine Kandidatur gegen seine alte Partei handle, bestritt der Mandatar, der seit 1986 grüner Abgeordnet­er war, entschiede­n. Er hege keine Rachegefüh­le gegen die Grünen, sondern wolle in erster Linie Weißund Nichtwähle­r ansprechen.

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BILD: SN/APA/HANS PUNZ Peter Pilz verkündete seine Befreiung von den Grünen.

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