Bullen verzichten auf die Bullen am Trikot
International wird Red Bull Salzburg nicht mehr mit dem Logo des Getränkekonzerns antreten. Das ist RB Leipzig vorbehalten.
Vor einer Woche gab der Europäische Fußballverband (UEFA) grünes Licht, dass sowohl Österreichs Meister Red Bull Salzburg als auch der deutsche Vizemeister RB Leipzig die Startberechtigung für die Champions League erhalten. Man sehe keine Verletzung der Regularien zur „Integrität des Wettbewerbs“, teilte die UEFA mit. Da Salzburg und Leipzig über den gemeinsamen Sponsor Red Bull verbunden sind, hatte es zuletzt immer wieder Fragezeichen hinter dem Startrecht der Sachsen gegeben. Man sei aber zur Auffassung gelangt, „dass keine natürliche oder juristische Person mehr entscheidenden Einfluss auf mehr als einen an einem UEFA-Clubwettbewerb teilnehmenden Verein hat“.
Ein wesentlicher Mosaikstein dazu war, dass Red Bull in Salzburg im Gegensatz zu Leipzig nur mehr als Sponsor auftritt und offiziell nur noch ein Drittel des Gesamtbudgets finanziert. Und dennoch wäre die Situation überaus pikant geworden, wenn Salzburg und Leipzig in der Gruppenphase der Königsklasse aufeinandertreffen würden – was möglich wäre. Dann nämlich hätten beide Mannschaften in fast identischen Dressen mit zwei roten Bullen auf der Brust das Spiel bestritten. Aber auch in diesem Punkt lassen die Salzburger Bullen der Nummer eins im Konzern bei der Dressenwahl den Vortritt.
Österreichs Meister hat, um jegliche Diskussionen bereits im Keim zu ersticken, dass beide Teams unter der Flagge und der Einflussnahme von Red Bull stehen könnten, vorgebaut. Am Donnerstag präsentierte Salzburgs Geschäftsführer Stephan Reiter im Trainingslager in Leogang die neue Garnitur für die internationalen Spiele. Auffallend dabei ist, dass die beiden Bullen im Vergleich zur vergangenen Saison auf der Brust fehlen. Nur mehr der Schriftzug „Red Bull“ist auf dem Leibchen zu erkennen, wie es für einen Sponsor eben üblich ist.
Erstmals vor heimischer Kulisse werden Andreas Ulmer und Co. die neuen Trikots beim Rückspiel in der zweiten Runde der Qualifikation zur Champions League am 19. Juli tragen (20.30 Uhr). Bis dahin sollte Trainer Marco Rose seine Startelf gefunden haben. Über Ziele wollte sich der Deutsche nicht äußern. Er gab sich diplomatisch: „Ich habe als Profi und Trainer gelernt, Handlungsziele festzulegen. Klar setzen wir uns Ziele, wir sind ja ein ambitionierter Club. Aber um diese Ziele, die jeder im Kopf hat, zu erreichen, müssen wir zuerst Leistung bringen. Eine gute Stimmung zu erreichen und einen gesunden Konkurrenzkampf zu haben, das sind Ziele, an denen wir arbeiten müssen.“