Enge Kiste, heiße Kiste
Der Nissan Juke Nismo RS ist ein SUV mit Giftzwergpotenzial.
Also einen Biedermann haben uns die Nissan-Leute vor Kurzem nicht vor die Haustür gestellt. Mit dem Qashqai hätten sie das tun können. Taten sie aber nicht.
Es stand der Nissan Juke Nismo RS vor der Tür. Der ist in seiner Grundversion schon ein pfiffiges Wägelchen, in der Nismo-Version hat er wahrlich Giftzwergpotenzial.
Denn mit großem Platzangebot kann der kleine Sport-Crossover nicht aufwarten. Wer sich für Autos dieser Art aber erwärmen kann, ist ohnehin darauf vorbereitet. Der Sport beginnt beim Juke Nismo bereits beim Einsteigen, die hohe Seitenführung der Schalensitze will zunächst einmal über- wunden werden. Hilfreich ist das in der Höhe verstellbare Lenkrad, weniger hilfreich ist das in der Längsrichtung nicht verstellbare Lenkrad. Eine enge Kiste eben. Aber sportliche Herausforderungen sind dazu da, bewältigt zu werden. Per Knopfdruck erwachen vier Zylinder (1600 Kubikzentimeter) zum Leben, denen beachtliche 218 PS zu entlocken sind. Verantwortlich dafür ist ein Turbolader, der in der Beschleunigungsphase bei zirka 4000 Touren noch einmal kräftig anschiebt.
Unser Testmodell war das frontgetriebene mit der Sechsgangschaltung. Die Allradversion wird mit einer Achtgangautomatik ausgeliefert.
Doch im SN-Test erwies sich der Frontantrieb als völlig ausreichend: Mehr als 1,50 Meter Spurweite und 2,50 Meter Radstand bei 225er-Bereifung verschaffen dem Juke eine große Auflagefläche. Auch ein flott angefahrener Kreisverkehr ließ die Pneus nicht quietschend aufheulen, die enge Auffahrt Wals auf die A10 Richtung Wien brachte höchstens den Lenker, aber nicht den Juke zum Schwitzen. Eine heiße Kiste eben. Diese kann sich aber auch handzahm geben, vor allem im moderat Treibstoff konsumierenden Ökomodus. Der Kofferraum verdient dank eines zweistufigen Ladebodens durchaus Respekt. Ein Wochenendeinkauf lässt sich locker auch im Nismo verstauen.