Eine neue Bank geht an den Start
Ernst Huber hat das Genre Direktbank mit der direktanlage einst in Österreich bekannt gemacht. Jetzt startet er mit DADAT neu durch.
SALZBURG. Er ist hibbelig und aufgeregt, als ob er das zum ersten Mal erleben würde. Dabei ist Ernst Huber im Direktbankengeschäft ein alter Hase und Pionier zugleich. „Ja, ich will es noch einmal wissen“, sagt der Banker. Vor einem Jahr war er noch Chef der Hello Bank in Österreich, vormals direktanlage.at, die er als erste Direktbank Österreichs mitbegründet hat. Davor war er auch Vorstandschef der DAB Bank AG in Deutschland mit 640.000 Kunden. Nun nach exakt neun Monaten als Vorstand bei der ehemaligen Kirchenbank Schelhammer & Schattera kreißte er gestern, Freitag: Das Baby ist eine neue Bank, wird DADAT (www.dad.at) heißen und von Salzburg aus hochgepäppelt. DADAT ist ein Akronym für „Die Alles Direktbank .AT“.
Haben wir nicht schon genug Banken in Österreich? „Nein, nur zu viele Filialen“, sagt Huber. DADAT soll die „innovativste und flexibelste Onlinebank Österreichs“werden, kündigt Huber an, als eigenständige Marke von Schelhammer & Schattera und Teil der GRAWE-Bankengruppe.
DADAT, der Name wird in der öffentlichen Kommunikation auch als umgangssprachlicher Konjunktiv genützt, will eine Erstbankverbindung für Kunden sein und Produkte für Giro-Kunden, Sparer, Anleger und Trader bieten. Die Tools für den Handel von Wertpapieren werden laut Huber extrem einfach sein. Man wolle mit den besten Applikationen und einem optimalen PreisLeistungs-Verhältnis zum Innovationsführer und langfristig zum Marktführer im österreichischen Direktbankengeschäft werden, sagt er. Die enge Vernetzung mit dem GRAWE-Konzern ermögliche es DADAT auch, Services im Bereich Versicherung, Baufinanzierungen und Vermietung von Mietimmobilien anzubieten.
In Österreich nutzen laut Marktforscher GFK 3,4 Millionen Kunden Onlinebanking, 2,8 Millionen davon tun dies über ihre Filialbanken, aber nur 0,6 Millionen über Direktbanken. Da stecke enormes Potenzial drinnen, betont Huber. Und im Vergleich zu Deutschland hinkt Österreich hier hinterher. 19 Millionen Kundinnen und Kunden verzeichneten Direktbanken voriges Jahr in Deutschland, in Österreich waren es gut eine Million. Üblicherweise rechnet man in Vergleichen mit Deutschland mit dem Faktor zehn.
Christian Jauk, Vorstandschef der GRAWE Bankengruppe, sieht DADAT als erste Full-Service-Direktbank in Österreich. Die Bank ging Freitagabend online, für Gehaltsoder Pensionskonten werden keine Gebühren verrechnet, es gibt gratis Bankomat- und Kreditkarten (Partner ist Visa) und einen Startbonus von 75 Euro. Für Trader, Anleger und Sparer gibt es zum Start Angebote. Huber erwartet bereits fürs erste Jahr „mehrere Tausend Kunden“.