Jetzt brennt der Hut bei den Abfahrern
Die abgesagte Abfahrt muss noch vor der WM nachgeholt werden – denn nur vier Abfahrten bis Februar sind zu wenig.
Es will einfach nicht sein: Bereits die vierte Abfahrt in diesem Winter musste an diesem Wochenende abgesagt werden. Die Abfahrer kommen mit genau zwei Rennen in den Beinen nach Kitzbühel – das gab es wahrscheinlich nur in der Anfangszeit des Weltcups.
Grundsätzlich ist aber schon zu sagen, dass die Absage völlig in Ordnung geht – es ist niemand geholfen, wenn wir ein Rennen mit aller Gewalt durchboxen und am Ende liegen drei Fahrer im Krankenhaus. Und nicht minder schlimm wäre es, wenn wir in einer Windlotterie ein Zufalls-Podium küren. Es ist zwar frustrierend für die Abfahrer, wenn man zusehen muss, aber gegen das Wetter ist man halt machtlos.
Dennoch sind jetzt der Weltverband FIS und die Veranstalter gefordert: So wie es jetzt aussieht, haben wir nur vier Abfahrten bis zu Beginn der Ski-WM Anfang Februar – das ist eindeutig zu wenig. Daher muss die Abfahrt noch vor St. Moritz in das Programm gehoben werden. Am ehesten sehe ich da Garmisch-Partenkirchen als Möglichkeit. Da darf man sich jetzt nicht hinter irgendwelchen TV- oder Werbeverträgen verschanzen, im Notfall muss die FIS da selbst in die Tasche greifen.
Denn wird auch diese WengenAbfahrt nach hinten verschoben, dann fahren wir vom letzten Februar-Wochenende bis Mitte März ebenfalls vier Abfahrten – also die Hälfte des ganzen Abfahrts-
Fritz Strobl (44) wurde 2002 Olympiasieger in der Abfahrt.
programms. Und das bei Bedingungen, die sich – mit Blick etwa auf das Weltcupfinale in Aspen – deutlich von den Bedingungen im Winter unterscheiden.
Sehr positiv sehe ich dagegen die Tatsache, dass man sowohl in Wengen als auch heute in Kitzbühel verkürzte Europacup-Abfahrten dem Programm vorangestellt hat. Auch wenn „nur“die halbe Streif befahren wird, so ist das das beste Training für die Abfahrtstalente. Auch in Sachen Motivation: Nach dem heutigen Europacup-Lauf muss jeder das Ziel haben, einmal auf der ganzen Streif vor 50.000 Fans zu bestehen.