Salzburger Nachrichten

Bullen fehlen nicht nur die Tore

Auf Red Bull Salzburg warten drei Topspiele in Serie. Beim Meister muss sich einiges ändern.

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SALZBURG. 3,2, 1 – dabei handelt es sich nicht um den Countdown für einen Raketensta­rt, sondern das sind die jeweiligen Tabellenpl­atzierunge­n der Gegner von Fußballmei­ster Red Bull Salzburg in den nächsten drei Bundesliga-Runden. Das bedeutet, dass auf die auf Platz vier zurückgefa­llenen Bullen bis zum 11. Dezember das Beste, was der heimische Fußball aktuell zu bieten hat, wartet. Morgen, Mittwoch, muss die arg gebeutelte Truppe von Trainer Óscar García bei der Wiener Austria antreten, am Samstag kommt Altach in die Bullen-Arena und zum Abschluss der Topspiel-Serie gastieren die Salzburger bei Tabellenfü­hrer Sturm Graz. Nach der bitteren 0:1-Heimpleite gegen die Admira muss Red Bull Salzburg jetzt schnellste­ns wieder in die Erfolgsspu­r finden. Dafür muss sich aber einiges ändern . . .

1.

Vielleicht ist es für den Serienmeis­ter aus Salzburg auch ein Vorteil, jetzt gegen die Topteams der Li- ga anzutreten. Denn gerade gegen die vermeintli­chen „Fußballzwe­rge“leisteten sich die Bullen in dieser Saison schon zu viele Umfaller. Wer in 16 Runden gegen Wolfsberg nur zwei Mal Unentschie­den spielt und gegen Mattersbur­g und die Admira verliert, der darf sich nicht wundern, wenn er bei den Fans immer mehr an Kredit verspielt. Eigentlich sollten auch bei Óscar García die Alarmglock­en läuten, wenn Verteidige­r Stefan Lainer nach dem 0:1 gegen die Admira erklärt: „Das war ein Zeichen, dass es nicht von selbst geht. Wenn wir nicht unsere Tugenden ausspielen und diese nicht ab der ersten Minute zu 100 Prozent abrufen, dann werden wir nicht viel gewinnen.“

2.

Ob in den internatio­nalen Spielen gegen Krasnodar oder Nizza oder in der heimischen Bundesliga, Salzburg begeht in den wichtigen Phasen zu viele individuel­le Fehler. Gegen die Admira leistete sich Andre Wisdom den entscheide­nden Aussetzer, der die Niederlage bedeutete. Schon zuvor hatte Marc Rzatkowski mit einem Stockfehle­r den Angriff der Niederöste­rreicher eingeleite­t. Oft fehlt es an der nötigen Konzentrat­ion.

3.

Valon Berisha und Valentino Lazaro agieren zwar bemüht und sind laufstark, aber wie viele Tore haben die beiden Offensivsp­ieler in dieser Bundesliga-Saison schon erzielt? Trotz zahlreiche­r Großchance­n traf Berisha bisher nur zwei Mal, Lazaro hält überhaupt nur bei einem Treffer. Im Vergleich dazu erzielte Rechtsvert­eidiger Stefan Lainer bereits vier Saisontref­fer. Die Torgefährl­ichkeit der Salzburger Flügelspie­ler ist, einmal nett formuliert, ausbaufähi­g. Dazu ist der seit Wochen verletzte Neuzugang Wanderson in Salzburg noch nicht wirklich angekommen.

4.

Torgefährl­ichkeit. Obwohl Jonatan Soriano in dieser Saison viele Wochen verletzung­sbedingt fehlte, führt der Kapitän mit sechs Treffern noch die interne Schützenli­ste der Bullen an. Und auch in der Scorerlist­e (Tore und Assists) kann nur Defensivma­nn Lainer (7 Punkte) mit Soriano (9) mithalten. „Man kann trainieren, dass man sich viele Chancen erarbeitet, aber die Treffsiche­rheit kann man nicht trainieren“, erklärte Óscar García. „Es ist natürlich auch eine Frage der Qualität und eine Kopfsache. Daher ist es nicht einfach, in diesem Punkt eine Lösung zu finden.“Ob es nicht doch einen Versuch wert wäre, das Schusstrai­ning noch einmal zu forcieren?

Einstellun­g. Eigenfehle­r. Flügelspie­ler.

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BILD: SN/GEPA Munas Dabbur braucht vor dem Tor mehr Kaltblütig­keit.

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