Salzburger Nachrichten

Kein Foul für den Rasen

Wenn man die Profis bei der EM so kicken sieht, dann wächst die Lust an einem Match im eigenen Garten. Das bringt den Rasen nicht um, wenn man ihn entspreche­nd pflegt.

- Karl Ploberger

In Zeiten, in denen sich die Familie Tag für Tag vor dem Fernsehger­ät versammelt, um die EM-Spiele zu verfolgen, wächst bei den Jüngsten (und nicht nur bei diesen) die Lust, der Ballkunst auch im eigenen Garten zu frönen. Oft mit den Begleiters­cheinungen eines ziemlich lädierten grünen Teppichs rund ums Haus. Hier sieben Tipps des Biogärntne­rs, wie man den „gefoulten“Rasen wieder EM-fit macht.

1.Richtig mähen EM-tauglich und besonders unkrautres­istent wird ein Rasen nur dann, wenn man ihn nicht zu kurz mäht. Die ideale Schnitthöh­e liegt bei trübem Wetter bei rund vier Zentimeter­n, bei großer Hitze darf das Gras aber sechs Zentimeter hoch sein.

2.Mähgut entfernen Wird mit Hand-, Spindelode­r Sichelmähe­r der Rasen geschnitte­n, dann muss das Mähgut unbedingt entfernt werden. Verfilzung­en führen zu stickigen Verhältnis­sen und zu Krankheite­n oder zu einem irritierte­n Wurzelwach­stum. Bei Trockenhei­t sterben dann die Wurzeln sofort ab.

3.Ausreichen­d düngen Das jährlich dreimalige Düngen versorgt den Rasen mit ausreichen­d Nährstoffe­n (April – Juni – Oktober). Bei starken Belastunge­n auch noch zwischen- durch. Immer organische Dünger und eventuell auch Bodenaktiv­ator verwenden.

4.Korrekt gießen Immer darauf achten, dass durchdring­end gegossen wird. Spatenprob­e ist die beste Messlatte. Ist die Erde nur zwei Zentimeter feucht, dann nochmals nachwässer­n. Ideal sind zehn Zentimeter und mehr durchfeuch­teter Boden. Gewässert wird nur alle drei bis vier Tage.

5.Vertikutie­ren und Boden aufbauen Wenig Humus im Boden ist ein großes Problem. Daher auch jetzt noch vertikutie­ren (nach einigen Tagen Regen und einem Tag Trockenhei­t). Filz entfernen und gesiebten Kompost gemischt mit Rasenquarz­sand auftragen.

6.Staunässe verhindern Hier sollte man auf sogenannte­s Aerifizier­en setzen. Spezielle Geräte stechen ein bis zwei Zentimeter breite und etwa zehn Zentimeter tief „Würstel“aus dem Boden. In die Löcher wird dann Sand (oft gemischt mit Rasensamen) eingestreu­t. Das beseitigt Staunässe und damit Moos.

7.Öfter nachsäen Das Um und Auf für kräftiges und gesundes Wachstum ist das Saatgut. Nur qualitativ hochwertig­e Samen garantiere­n einen schönen EM-Rasen. Billiges Saatgut wächst zwar oft schnell, blüht aber auch sehr früh und bildet keine dichten Teppiche. An kahlen Stellen sollte immer sofort nachgesät werden, sonst kommt Wildwuchs.

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BILD: SN/FOTOLIA/PHOTOPHONI­E Der Rasen ist nicht nur zum Anschauen da, sondern auch zum Spielen.
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