SCHÖNES WOCHENENDE
Ich weiß nicht, ob Sie sich noch erinnern können, wollen: Es gab Zeiten, da war österreichische Innenpolitik so spannend wie die Weltmeisterschaft im Pfahlsitzen. Irgendwann haben auch die Aufmerksamsten das Interesse verloren. Und die Wiener Kollegen hatten wirklich Mühe, jeden Tag eine Seite mit dem Neuesten aus Regierung und Parlament zu füllen. Die Nachrichten hießen schon damals „Zeit im Bild“, nur die Zeiger liefen deutlich langsamer.
Jetzt aber, High-Speed-Innenpolitik: ein neuer Kanzler, ein neuer Bundespräsident, neue Ministerinnen und Minister, das alles im Sekundentakt. Eine Zeitungsseite langt schon lange nicht mehr.
Wie das allerhöchste Führungspersonal dieses Landes demnächst aussehen wird, wurde uns vergangenen Sonntag nur allzu zu deutlich vor Augen geführt. Zwei außer Rand und Band wollen den bedächtigen, lieben, immer korrekten Heinz Fischer beerben. Sie, liebe Leserin, liebe Leser haben morgen die Wahl. Zwischen – nein, nicht noch ein Vergleich. Eine Wahl, die wir – und das ist ein ernst gemeinter Vorwurf – den sogenannten Altparteien zu verdanken haben. Hätten sie sich ein bisschen mehr angestrengt, ein bisschen mehr mit- statt gegeneinander gearbeitet, und hätten sie nicht schon mit der Auswahl ihrer Hofburg-Kandidaten alle Hoffnungen auf einen erfolgreichen Wahlausgang sausen lassen, wir müssten uns vielleicht nicht so quälen. Und nicht nur hoffen, dass am Ende das geringere Übel herauskommt.
Um staatliches Führungspersonal geht es auch im Themenschwerpunkt von Ursula Kastler. Immer wieder aktuell . . .
Schönes Wochenende!