Salzburger Nachrichten

SCHÖNES WOCHENENDE

- Norbert Lublasser

Ich weiß nicht, ob Sie sich noch erinnern können, wollen: Es gab Zeiten, da war österreich­ische Innenpolit­ik so spannend wie die Weltmeiste­rschaft im Pfahlsitze­n. Irgendwann haben auch die Aufmerksam­sten das Interesse verloren. Und die Wiener Kollegen hatten wirklich Mühe, jeden Tag eine Seite mit dem Neuesten aus Regierung und Parlament zu füllen. Die Nachrichte­n hießen schon damals „Zeit im Bild“, nur die Zeiger liefen deutlich langsamer.

Jetzt aber, High-Speed-Innenpolit­ik: ein neuer Kanzler, ein neuer Bundespräs­ident, neue Ministerin­nen und Minister, das alles im Sekundenta­kt. Eine Zeitungsse­ite langt schon lange nicht mehr.

Wie das allerhöchs­te Führungspe­rsonal dieses Landes demnächst aussehen wird, wurde uns vergangene­n Sonntag nur allzu zu deutlich vor Augen geführt. Zwei außer Rand und Band wollen den bedächtige­n, lieben, immer korrekten Heinz Fischer beerben. Sie, liebe Leserin, liebe Leser haben morgen die Wahl. Zwischen – nein, nicht noch ein Vergleich. Eine Wahl, die wir – und das ist ein ernst gemeinter Vorwurf – den sogenannte­n Altparteie­n zu verdanken haben. Hätten sie sich ein bisschen mehr angestreng­t, ein bisschen mehr mit- statt gegeneinan­der gearbeitet, und hätten sie nicht schon mit der Auswahl ihrer Hofburg-Kandidaten alle Hoffnungen auf einen erfolgreic­hen Wahlausgan­g sausen lassen, wir müssten uns vielleicht nicht so quälen. Und nicht nur hoffen, dass am Ende das geringere Übel herauskomm­t.

Um staatliche­s Führungspe­rsonal geht es auch im Themenschw­erpunkt von Ursula Kastler. Immer wieder aktuell . . .

Schönes Wochenende!

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