Salzburger Nachrichten

Asylquarti­er verzögert sich

Es gibt noch keinen Mietvertra­g für Großquarti­er in Bergheim.

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BERGHEIM. Das Verteilzen­trum des Bundes in der Flachgauer Gemeinde Bergheim wird nicht wie geplant Anfang April den Betrieb aufnehmen. In den ehemaligen Gebäuden der Porsche-Informatik im Handelszen­trum sollen bis zu 450 Asylbewerb­er Platz finden. Der Bund hatte im Herbst 2015 in Salzburg erstmals von seinem Durchgriff­srecht Gebrauch gemacht.

Bis jetzt gibt es aber noch keinen unterschri­ebenen Mietvertra­g zwischen dem Innenminis­terium und dem Eigentümer der Gebäude, der Westinvest GmbH. Man habe sich mit dem Eigentümer auf die Höhe der Miete geeinigt, sagte am Freitag Gernot Maier, Leiter der Abteilung Grundverso­rgung und Bun- desbetreuu­ng im Innenminis­terium. Es fehle jedoch die nötige Zustimmung des Finanzmini­steriums zum Mietvertra­g.

Solange der Eigentümer keine Gewissheit habe, dass der Vertrag zustande komme, sei er nicht be- reit, weiter in den Umbau zu investiere­n. In den Gebäuden müssen vor allem die sanitären Einrichtun­gen adaptiert und Duschen eingebaut werden. Laut Maier braucht der Eigentümer ab dem Zeitpunkt der Unterschri­ft zwei Monate, um das Quartier bezugsfert­ig zu machen. In Absprache mit der Gemeinde und dem Land werde man dort 250 Menschen unterbring­en, bestehe die Notwendigk­eit, diene das Objekt aber auch als Notquartie­r für maximal 450 Menschen.

Warum das Finanzmini­sterium den Mietvertra­g noch nicht abgesegnet hat, war am Freitag nicht in Erfahrung zu bringen. Grundsätzl­ich sei es die Aufgabe des Ministeriu­ms, den ausverhand­elten Mietvertra­g zu überprüfen, sagte Sprecher Johannes Frischmann. „Wir schauen, ob das Steuergeld sorgfältig eingesetzt wird.“So werde kontrollie­rt, ob die vereinbart­e Miete marktkonfo­rm sei und den lokal üblichen Tarifen entspreche.

Laut dem im Februar 2015 unterzeich­neten unbefriste­ten Mietvertra­g des Innenminis­teriums für das Verteilzen­trum im einstigen Salzburger Luxushotel Kobenzl erhalten die Eigentümer monatlich 26.100 Euro.

„ Wir haben uns mit dem Besitzer auf die Miete geeinigt.“

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Innenminis­terium
Gernot Maier, Innenminis­terium
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