Das Prunkstück Opernball ist zum 60. Jubiläum gelungen
Der Abschied wird Opernball-Lady Desirée Treichl-Stürgkh nach diesem Ball mit Sicherheit noch schwerer fallen. Der 60. Wiener Opernball hat gestern in seinem Jubiläumsjahr nach Ende des Zweiten Weltkrieges alle Erwartungen übertroffen. Er war das angekündigte Prunkstück – vom zarten Blumenschmuck der Salzburger Kunstgärtnerei Doll über das Promi-Aufgebot bis hin zu einem Hauch von Retro, mit dem an den ersten Opernball erinnert wurde. Überstrahlt wurde die rauschende Ballnacht aber von der Eröffnung, die so beschwingt und fröhlich wie schon lange nicht mehr war und zum Mitklatschen und Träumen einlud. Die Höhepunkte bildeten neben der von Startänzer Vladimir Malakhov choreografierten Balletteinlage zum „Accelerationen Walzer“von Johann Strauß vor allem die Sangeseinlagen der russischen Sopranistin Olga Peretyatko und des spanischen Opernstars Placido Domingo. Der 75Jährige verzauberte mit seiner Partnerin das Publikum mit dem Duett „Lippen schweigen“aus Franz Lehars „Die lustige Witwe“. Und sorgte am Ende für eine Überraschung: Denn Domingo stand beim Jubiläumsball nicht nur als Dirigent – für das Staatsopernorchester bei der Ouvertüre zu Gioachino Rossinis „Il Barbiere di Sivigilia“– und Sänger im Einsatz, sondern auch als Tänzer. Peretyatko und Domingo tanzten noch vor den Jungdamen- und Herren im schönsten Ballsaal des Landes Walzer. Von den Promis musste der französische Schauspieler Alain Delon sein Kommen wegen eines Schwächeanfalls absagen. Für ihn sprangen Ex-Playmate Pamela Anderson und Delons Sohn, Anthony, ein. Dieser ist eine Ex-Liebe von Lugner Gast Brooke Shields (Bild oben).