Salzburger Nachrichten

Julia Korber unterricht­et Mathematik, Biologie und Physik.

- Julia Korber

SAALFELDEN. Am Anfang wird sie wohl noch öfter für eine Schülerin der Oberstufe gehalten werden. Denn Julia Korber, die ab Montag an der HIB Saalfelden unterricht­et, war vor wenigen Jahren dort selbst noch Schülerin und ist erst 23 Jahre alt. Damit ist sie die jüngste Lehrerin an der Schule und eine der jüngsten an österreich­ischen Gymnasien.

„Ich freue mich darauf“, sagt sie. „Aufgeregt bin ich eigentlich nicht.“Da sie im vergangene­n Schuljahr an der HIB das Probejahr gemacht hat, kennt sie den Betrieb bereits und hat schon Unterricht­serfahrung. Dass sie einen fixen Job an der Schule bekommt, weiß sie noch nicht lange. „Die Schule hat schon im Juni gesagt, dass es gut aussieht. Aber die Bestätigun­g vom Landesschu­lrat kam erst Ende Juli.“Es ist eine volle Lehrverpfl­ichtung geworden. Sie wird drei erste, eine dritte und drei sechste Klassen in Mathematik, Biologie und Physik unterricht­en und in der Nachmittag­sbetreuung arbeiten.

Viele ihrer Kollegen hatte sie selbst noch als Lehrer. „Am Anfang habe ich mir gedacht, das wird vielleicht komisch“, sagt sie. „Aber dann war es völlig unkomplizi­ert. Alle haben mich herzlich als Kollegin aufgenomme­n. Dafür möchte ich mich bei ihnen bedanken. Aber ich hatte auch als Schülerin nie Probleme mit den Lehrern. Ich war immer eine gute und brave Schülerin.“Das bestätigt auch der Direktor, der froh ist, dass Julia als Lehrerin an die Schule zurückgeke­hrt ist.

An der kleinen Volksschul­e im Saalfelden­er Ortsteil Lenzing habe sie einen optimalen Einstieg in die Schule gehabt, sagt sie. „Ich hatte eine sehr liebe Lehrerin und wollte angeblich schon damals selbst Lehrerin werden. Vielleicht lag das aber daran, dass auch meine Mutter an einer Saalfelden­er Schule unterricht­et.“Die endgültige Entscheidu­ng für den Beruf sei in ihrem letzten Schuljahr gefallen.

Dass viele ältere Lehrer ausgebrann­t sind und oft über die Lehrer geschimpft wird, beschäftig­t sie kaum. „An ein Burn-out denkt man in meinem Alter nicht. Und ich mache es nicht wegen der Ferien oder des Images, den der Beruf hat, sondern weil er mir Spaß macht. Ich will den Kindern fachlich etwas beibringen und auch menschlich­e Werte vermitteln. Ihr Selbstbewu­sstsein soll wachsen und sie sollen auf andere Menschen schauen.“

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