Auf Kulturgenuss folgte Strafe
Polizei oder Konzert? Paar musste 250 Euro zahlen – wegen Fahrerflucht.
Matilde und Fulvio Galleano sind treue Gäste der Festspiele – seit 15 Jahren. Ein Erlebnis mit der Polizei hat dem Paar aus Vado Ligure jetzt aber die Freude an ihrem traditionellen Kultururlaub vergällt.
Die Italiener wollten die „Missa Solemnis“von Beethoven im Großen Festspielhaus besuchen. Bei der Anreise verursachten sie einen Parkschadenunfall. Die Diskussionen mit dem Unfallgegner führten zu keinem Ergebnis – wohl auch wegen der Sprachbarriere. Vor die Alternative gestellt, auf die Polizei zu warten oder die Karten um 290 Euro in Anspruch zu nehmen, entschieden sich Matilde und Fulvio Galleano (Begründer des Musikvereins Rossini in Savona) für das Konzert. Der Unfallgegner hatte dafür wenig Verständnis und erstattete Anzeige. Damit begannen die Mühlen des Gesetzes zu mahlen, obwohl die Italiener am nächsten Tag bei der Polizei alle Daten auf den Tisch legten. Bei dem Termin, zu dem die Polizei extra einen italienischsprachigen Beamten beizog, wurde ein Kulturunterschied deutlich: „In Italien wird die Polizei wegen eines kleinen Parkschadens nicht tätig.“
Das vorläufige Ende der Geschichte: Das Paar musste 250 Euro Strafe bezahlen – wegen Fahrerflucht. Matilde und Fulvio Galleano reagierten verärgert: Sie haben ihre Buchungen für 2016 storniert – und das auch bei LH Wilfried Haslauer, Bgm. Heinz Schaden und Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler deponiert.