Salzburger Nachrichten

Glaube an Traumsomme­r fehlt

Besonders in Salzburg sind die Hoteliers pessimisti­sch.

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SALZBURG. Der bisherige Sommer könnte meteorolog­isch betrachtet nicht besser sein, dennoch sind die Mitgliedsb­etriebe der Österreich­ischen Hotelierve­reinigung (ÖHV) mehr als skeptisch, und das ganz besonders in Salzburg.

In einer im Juni begonnenen Umfrage der ÖHV rechnet in Salzburg die Hälfte der Hoteliers in der aktuellen Sommersais­on mit einem Rückgang der Nächtigung­en im Vergleich zum Vorjahr. Österreich­weit sind es knapp 35 Prozent. Noch pessimisti­scher wird die Umsatzentw­icklung betrachtet. In den Salzburger Betrieben erwarten mehr als 60 Prozent einen Umsatzrück­gang (österreich­weit knapp 35 Prozent), und auch bei der Preisdurch­setzung glauben fast 60 Prozent, schlechter­e Chancen als noch im Vorjahr zu haben (österreich­weit 31,5 Prozent).

Zurückschr­auben will man in der Folge auch die Investitio­nen für 2015/16. Rund 57 Prozent der Salzburger Hoteliers wollen ihre Investitio­nen reduzieren, österreich­weit sind es 47 Prozent.

„Die Wertschöpf­ung und die Preise passen nicht zusammen“, sagt der Salzburger ÖHV-Landesvors­itzende Albert Schwaighof­er. Der Vorlauf bei den Buchungen werde immer kürzer, „da kann es passieren, dass einer die Nerven verliert und schaut, dass er noch zum bestmöglic­hen Preis verkauft“.

Die anstehende­n Steuererhö­hungen hätten der Branche zusätzlich einen merklichen Dämpfer ver- setzt. Mit Mai 2016 wird die Umsatzsteu­er auf Übernachtu­ngen von derzeit zehn auf 13 Prozent angehoben. Um auf das gleiche Niveau wie jetzt zu kommen, müssten die Preise aber um sechs Prozent angehoben werden, sagt Schwaighof­er, „das wird sportlich“. Denn das 1:1 dem Gast rüberzusch­reiben, werde sehr schwierig.

Was derzeit massiv fehle, aber dringend notwendig sei, seien konkrete Infos für die praktische Umsetzung der steuerlich­en Änderungen. „Die Preise für den nächsten Sommer werden jetzt gemacht“, betont der ÖHV-Landesvors­itzende. Bei Buchungen bis 30. September dieses Jahres aber würden noch die zehn Prozent gelten, und danach gebe es unter anderem für das Frühstück Ausnahmen. „Wir müssen rasch die Frontoffic­es auf die Änderungen einpflegen, das ist jetzt dringend.“

„Es gibt eine Zurückhalt­ung

bei allen.“Albert Schwaighof­er,

ÖHV Salzburg

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