Große Versäumnisse auf der Postalm
Die Skilifte auf der Postalm bei Strobl wurden an eine Stiftung des Trachtenherstellers Gössl verkauft, der aber die Lifte gern den Wirten auf der Postalm zum Betrieb überlassen würde.
Nun sind die Skilifte seit vielen Jahren ein Verlustgeschäft, da in die Infrastruktur der Lifte und die dafür notwendigen Gerätschaften nie investiert wurde. Die Folge war logischerweise der Stillstand sämtlicher Liftanlagen, was die Eigentümer veranlasste, Käufer für diesen defizitären Betrieb zu suchen. Hiebei dürfte es zu massiven Missverständnissen unter den Eigentümern gekommen sein, da man die Betriebsinhaber auf der Postalm offenbar überrumpelt hat und die „Stiftung Gössl“sich praktisch über Nacht die Skilifte unter den Nagel reißen konnte.
Gössl meint, solange nicht neue touristische Betriebe auf der Postalm entstünden, seien die Lifte nicht kostendeckend zu führen, und er würde gern ein 300-Betten-Hotel auf der Postalm verwirklicht sehen. Die Wirtsbetriebe könnten daher die Lifte auf eigenes Risiko weiterbetreiben, wer dann die Einnahmen einstreicht, steht offenbar auf einem anderen Blatt. Herrn Gössl ist wohl nicht bekannt, dass Hotels auf der Postalm schon vor Jahrzehnten geplant, aber aus verschiedenen Gründen nie verwirklicht wurden.
Die Postalm, als zweitgrößtes zusammenhängendes Almgebiet Europas, würde durch Hotelanla- gen (die aus verschiedenen Gründen nicht kostendeckend geführt werden können) nur verschandelt werden. Es wäre daher besser, wenn sich Gössl um die Wiederherstellung des Liftbetriebs kümmert, um erst nach positiven Ergebnissen in der Wintersaison die Errichtung eines Hotel ins Auge zu fassen, denn im Sommer ist die Postalm sowieso ein Paradies für Jung und Alt. Joachim Mayer sen.