Salzburger Nachrichten

Medaillen sind außer Reichweite

Österreich­s Schwimmass­e hoffen bei der WM auf eine Finalteiln­ahme.

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Österreich­s Schwimmeri­nnen und Schwimmer stehen vor den am Sonntag beginnende­n WMBewerben im russischen Kasan vor einer denkbar schwierige­n Aufgabe: Sie sollen mit sportliche­n Leistungen endlich wieder für erfreulich­e Schlagzeil­en sorgen, nachdem zuletzt über den heimischen Schwimmspo­rt vor allem Skandalöse­s zu berichten war: Der Verband, der innerhalb von zweieinhal­b Jahren gleich drei Präsidente­n „verbraucht­e“, war nachweisli­ch in Betrügerei­en um Förderunge­n verstrickt. Er steckt jetzt in einer argen finanziell­en Krise, sodass auch ein Konkurs nicht mehr ausgeschlo­ssen werden kann.

Das sind denkbar schlechte Rahmenbedi­ngungen für die Sportler. Die Zeiten, in den Österreich­s Topschwimm­er von internatio­nalen Großereign­issen regelmäßig mit Medaillen die Heimreise antraten, sind ohnehin längst vorbei. Bei der heurigen WM würde man einen Finaleinzu­g schon als Erfolg verbuchen. Die größten Hoffnungen ru- hen diesmal auf Lisa Zaiser, die im Vorjahr mit dem Gewinn der Bronzemeda­ille bei der Europameis­terschaft über 200 Meter Lagen für eine erfreulich­e Überraschu­ng gesorgt hatte. Aber auch von ihr darf man sich keine Wunderding­e erwarten, die 20-Jährige geht als Nummer zwölf der Nennliste in die Konkurrenz.

Bei den Herren ist der Niederöste­rreicher Felix Auböck am ehesten für eine Spitzenpla­tzierung gut. Er hat in der heurigen Saison über 200, 400 und 1500 m Kraul außer dem WM- auch das Olympialim­it. Über diese drei Distanzen wird der erst 18-Jährige auch in der Kazan Arena antreten. Für die WM hat er sich realistisc­h erscheinen­de Ziele gesteckt: „Ich will in allen drei Distanzen persönlich­e Bestleistu­ngen schwimmen.“

Insgesamt nehmen je fünf österreich­ische Damen und Herren ab Sonntag die Langbahnbe­werbe in Kasan in Angriff: Lisa Zaiser, Birgit Koschische­k, Jördis Steinegger, Lena Kreundl und Claudia Hufnagl sowie Felix Auböck, David Brandl, Sebastian Steffan, Christian Scherübl und Jakub Maly. Für etliche von ihnen geht es auch um die Qualifikat­ion für die Olympische­n Spiele in Rio. Steinegger hat dafür sicherlich das Potenzial und auch Jakub Maly sollte dazu in der Lage sein.

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BILD: SN/GEPA/FLÖCK Lisa Zaiser hofft auf eine Finalteiln­ahme.

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