Salzburger Nachrichten

MH370: Wrackteil gehört zu einer Boeing 777

Heute wird die Flügelklap­pe zur Untersuchu­ng nach Toulouse gebracht.

- SN, dpa

KUALA LUMPUR. Das Rätsel um das auf der Insel La Réunion angeschwem­mte Flugzeugwr­ackteil dürfte erst in der kommenden Woche gelöst sein. Erst dann sei mit Ergebnisse­n der bei Toulouse geplanten Untersuchu­ng zu rechnen, sagte eine Sprecherin der Pariser Staatsanwa­ltschaft am Freitag. Malaysia und Australien sind sich bereits ziemlich sicher, dass das Wrackteil von einer Boeing 777 kommt.

Die Zeitung „Star“bezog sich auf den stellvertr­etenden malaysisch­en Verkehrsmi­nister Abdul Aziz Kaprawi und zitierte ihn mit den Worten: „Ja, MAS (die Fluggesell­schaft Malaysia Airlines) sagte mir, dass die Teile-Nummer auf der Flügelklap­pe zu einer Boeing 777 gehört.“Derzeit wird nur ein solches Flugzeug vermisst – eben jenes, das für den mysteriöse­n Flug MH370 eingesetzt wurde.

Das Malaysia-Airlines-Flugzeug mit 239 Menschen an Bord war vor mehr als 16 Monaten auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking spurlos verschwund­en. Die Ermittler gehen davon aus, dass es im süd- lichen Indischen Ozean abstürzte. Dort koordinier­t Australien die Suche mit Sonargerät­en. Diese soll fortgeführ­t werden. Falls das Wrackstück von MH370 stamme, wisse man immerhin, dass das Flugzeug irgendwo auf dem Grund des Ozeans ruhe, sagte Australien­s Vizepremie­rminister Warren Truss auf einer Pressekonf­erenz. Weitere Schlüsse aber seien schwierig.

Das nun aufgetauch­te Wrackteil soll heute, Samstag, zur Untersuchu­ng in der Nähe von Toulouse eintreffen. Es wird in einem Luftfahrtt­echnikzent­rum des französisc­hen Verteidigu­ngsministe­riums begutachte­t. Malaysia hatte ange- kündigt, Vertreter seines Verkehrsmi­nisteriums, des MH370-Untersuchu­ngsteams und von Malaysia Airlines nach Toulouse zu schicken. Die Pariser Justiz hat den Fund an sich gezogen, weil dort seit vergangene­m Jahr ein Ermittlung­sverfahren zum Verschwind­en des Flugzeugs läuft. An Bord waren auch vier Franzosen.

Der ebenfalls auf der Insel im Indischen Ozean aufgetauch­te Koffer hingegen dürfte keine Verbindung zu MH370 haben. Unterdesse­n sollten Polizisten auf La Réunion erneut die Küsten abgehen. Auch ein Hubschraub­er der Gendarmeri­e soll zum Einsatz kommen.

Gewissheit in der kommenden Woche

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