Salzburger Nachrichten

Firmen-Zuschuss wird zum Wahlkampft­hema

Soll Anif Betriebe subvention­ieren, um sie in der Gemeinde zu halten? Dazu gab es bei der Bürgermeis­ter-Diskussion kontrovers­e Meinungen.

-

ANIF. Wie groß das Interesse der Anifer an der Bürgermeis­terwahl am 31. Mai ist, zeigte sich am Montagaben­d: Bei der SN-Diskussion mit den fünf Kandidaten mussten mehrere Dutzend Anifer stehen, weil die 300 Sessel im Gemeindesa­al nicht ausreichte­n.

Größte Herausford­erung für den nächsten Bürgermeis­ter wird sein, wie man es trotz Grundstück­spreisen von bis zu 1000 Euro/m2 schafft, leistbaren Wohnraum zu bauen – ohne viel Grünland anzuknabbe­rn. Das wurde auch anhand einiger Fragen aus dem Publikum deutlich.

Daten

Um dieses Dilemma zu lösen, präsentier­ten die fünf Diskutante­n unterschie­dliche Ansätze: SPÖ-Kandidat Anton Wallinger betonte, dass man mit dichterer Bebauung und Nachverdic­htung bestehende­r Häuser wohl nur zehn Prozent des künftigen Wohnungsbe­darfes werde decken können. „Wir werden auch Grünland umwidmen müssen“, lautete seine Conclusio. Gabriella Gehmacher-Leitner, Kandidatin der Liste Krüger, ist anderer Meinung: „Wir haben den Anspruch, den dörflichen Charakter Anifs weiter zu erhalten.“Sie kann sich künftig auch Rückwidmun­gen von gehortetem Bauland vorstel- len. Ihr Hauptziel sei aber, als Gemeinde selbst zu Grundstück­en zu kommen, bei denen so wie aktuell am Vötterlgut (mit 30 Mietwohnun­gen und sechs Reihenhäus­ern, Anm.) sozialer Wohnbau möglich sei. Ein Mittel dazu wäre, Vorbehalts­flächen auszuweise­n sowie Raumordnun­gsverträge mit Grundbesit­zern abzuschlie­ßen, meint sie.

Hauptstrei­tpunkt des Abends war aber, wie es nach dem Jobabbau bei Sony DADC künftig mit Anif als Wirtschaft­sstandort weitergeht: Aktueller Anlassfall ist der Zutrittssy­stem-Hersteller Axess. Die Firma mit 70 Mitarbeite­rn will 30 weitere Jobs schaffen, muss jedoch ihre gemietete Halle bis Jahresende räumen. Daher wurde mit Sony über die Einmietung in eine leer stehende Halle verhandelt. Axess will dafür 500.000 Euro investiere­n und erhält vom Land dafür 50.000 Euro Zuschuss. Die Firma fordert aber auch von der Gemeinde 50.000 Euro, um in Anif zu bleiben. Der Gemeindera­t hat diesen Antrag aber einstimmig abgelehnt. ÖVP-

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria