Firmen scharren im Iran in den Startlöchern
Die mögliche Aufhebung der Wirtschaftssanktionen gegen den Iran infolge der Grundsatzeinigung über das Atomprogramm lässt heimische Exporteure frohlocken. „Österreichische Firmen haben einen sehr guten Ruf dort. Wir haben während der Sanktionszeit die Beziehungen im Rahmen des Erlaubten beibehalten“, sagt Hans-Jörg Hörtnagl von der Außenwirtschaft Austria der Wirtschaftskammer.
Im vergangenen Jahr hat Öster- reich Waren und Dienstleistungen im Wert von knapp 214 Millionen Euro in den Iran exportiert, die Importe beliefen sich auf 19 Mill. Euro. „Unser maximales Exportvolumen hatten wir 2005 mit rund 500 Mill. Euro“, sagt Hörtnagl. Am meisten Ausfuhren gab es in den Bereichen Pharmazeutika, Maschinen und Lebensmittel.
Aufgrund der Abgeschnittenheit während der Sanktionsjahre hat der Iran jetzt großen Aufholbedarf. Für österreichische Firmen könnten die Bereiche Infrastruktur, Anlagenund Maschinenbau, speziell Technologie für den Öl- und Gasbereich, interessant sein. Dass Österreich mit dem Land stets in Kontakt geblieben sei – weder das Kulturinstitut noch die Botschaft seien zugesperrt worden –, dürfte sich jetzt bezahlt machen, meint Hörtnagl. Er schätzt, dass die österreichischen Exporte in den Iran in den kommenden drei bis vier Jahren „weit“über das Niveau von 500 Mill. Euro ansteigen werden.
Auch viele westliche Erdölkonzerne scharren in den Startlöchern: Sie hoffen auf lukrative Verträge in dem Land, das über riesige Erdölund Gasvorkommen verfügt. Die ab 1979 von den USA verhängten Sanktionen gegen den Iran, gefolgt ab 2006 von der UNO und der EU, hatten einen schrittweisen Rückzug der großen westlichen Erdölkonzerne aus dem Land zur Folge. Der Iran ist auch heute noch der fünftgrößte Produzent der Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC). 2,81 Millionen Barrel Öl wurden im Vorjahr durchschnittlich pro Tag produziert.
„Österreichische Firmen haben einen sehr guten Ruf im Iran.“