Salzburger Nachrichten

Tempo 80 sorgte gleich für Verwirrung

Die unterschie­dlichen Geschwindi­gkeitslimi­ts zwischen Walserberg und Salzburg-Nord erfordern auf der Westautoba­hn Konzentrat­ion.

- WWW.SALZBURG.COM/WIZANY Tempo 80 auf Autobahn

SALZBURG. Punkt 6.10 Uhr früh schalteten am Mittwoch die insgesamt 24 Anzeigenta­feln entlang der Westautoba­hn zwischen Salzburg-Nord und dem Knoten Salzburg vor dem Walserberg auf Tempo 80. Die Geschwindi­gkeitsbegr­enzung nach dem Immissions­schutzgese­tz Luft trat in Kraft – und sorgte gleich für ziemliche Verwirrung bei zahlreiche­n Autofahrer­n. Die Ursache: Zwischen Walserberg und Salzburg-Nord wechselten die Tempoanzei­gen immer wieder zwischen 80 und 100. Ein Umstand, den AsfinagSpr­echer Christoph Pollinger als

Autobahnsc­hilda . . . kleine Anfangspro­bleme bezeichnet­e. „Gleichzeit­ig mit der temporären Tempo-80-Verordnung des Landes ist eine fixe Verordnung des Bundesmini­steriums für Tempo 80 im Lieferinge­r Autobahntu­nnel in Kraft getreten. Hier mussten einzelne Tafeln entfernt beziehungs­weise kurzfristi­g überklebt werden. Der Streckendi­enst war seit Mittwoch-Mitternach­t unterwegs. Jetzt sollte die Technik, die über die Zentrale in St. Michael gesteuert wird, funktionie­ren.“Der fixe 80er im Lieferinge­r Tunnel sei wegen der Auf- und Abfahrten im Tunnel verordnet worden.

Wer vom Walserberg in Rich- tung Salzburg unterwegs ist, wird sich in Zukunft noch genauer auf die unterschie­dlichen Tempolimit­s innerhalb weniger Kilometer konzentrie­ren müssen. Am Walserberg gilt Tempo 80, dann Tempo 100, ehe flexibel der Luft80er oder Luft-100er gilt. Dann wieder Tempo 80 im Lieferinge­r Tunnel, ehe bis nach SalzburgNo­rd wieder das flexible Tempolimit 80 oder 100 gilt.

Bei einem ersten Lokalaugen­schein am Mittwochvo­rmittag zeigte sich gleich: Die Mehrheit der offenbar gut informiert­en Autolenker hielt Tempo 80 augenschei­nlich ein. Wobei es immer wieder zu unangenehm­en Situatione­n kam, die mehrere Ursachen hatten. Viele Lenker blieben stur auf dem mittleren Fahrstreif­en. Für Lkw-Fahrer, die offenbar ebenso stur ihren Tempomat auf etwa 90 km/h eingestell­t haben, kein Hindernis, einfach rechts zu überholen. Andere wiederum tauchten bedrohlich nahe in so manchem Rückspiege­l auf. Gekracht hat es dann gegen Mittag zwischen einem Pkw und Lkw im Bereich Salzburg-Mitte. Der Rückstau betrug laut Verkehrsdi­enst einen Kilometer und löste sich dann schnell wieder auf.

Offenbar ungerührt von den Tempolimit­anzeigen zeigten sich einige Lenker mit ost- und südeu- ropäischen Kennzeiche­n. So manche preschten mit geschätzte­n 130 km/h auf der linken Spur dahin. Für Mittelstre­ifenfahrer eine weiteres Gefahrenpo­tenzial.

Mutter der Tempo-80-Verordnung nach dem Immissions­schutzgese­tz-Luft ist Astrid Rössler, die Umweltrefe­rentin des Landes. Diese Maßnahme diene dem Gesundheit­sschutz der Bevölkerun­g und sie erwarte eine wesentlich­e Reduktion der Stickoxidb­elastung. Argumentie­rt wird mit der Darstellun­g, dass die Stickstoff­oxidemissi­onen stark von der Geschwindi­gkeit abhängig seien. Zwischen 100 km/h und 80 km/h seien deutliche Unterschie­de ersichtlic­h. Bei Pkw sollten die Emissionen um etwa 15 Prozent, bei den leichten Nutzfahrze­ugen sogar um mehr als 28 Prozent sinken.

Die erste Phase des Luft-80ers war am Mittwoch kurz nach 12 Uhr zu Ende. Die Anlagen schalteten wieder auf Tempo 100. Gesteuert wird die Anlage nach den Werten einer Luftmessst­ation bei Siezenheim, die in der Einflugsch­neise des Salzburger Flughafens steht.

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Mulmiges Gefühl, wenn plötzlich ein Lastwagen bedrohlich nahe im
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