„Manchmal erschlägt dich der Druck“
Austria-Trainer Gerald Baumgartner kann wohl nur mit einem Derbysieg seinen Job retten.
Dem ehemaligen Trainer von Austria Wien, Peter Stöger, der die Truppe sensationell 2013 zum Titel in der Fußball-Bundesliga geführt hatte, und seinem Nachfolger bei den Violetten, Gerald Baumgartner, stehen ungemütliche Tage bevor. Während Stöger mit seinen Kölnern im Achtelfinale des Cups in Freiburg scheiterte, steht Baumgartner nach der Niederlage gegen Sturm schon mit dem Rücken zur Wand. Und am Sonntag steht das Derby gegen Rapid auf dem Programm. Es gibt einfachere Aufgaben, um seinen Job zu retten.
„Fußball kann brutal sein“, meinte Baumgartner nach der unglücklichen Niederlage, die ein klares Abseitstor besiegelte. „Ein irreguläres Tor, das ist natürlich doppelt bitter. Das Spiel hätte 1:1 enden müs- sen“, merkte Baumgartner an. Austrias Wirtschaftsvorstand Markus Kraetschmer versicherte unmittelbar nach dem Match, dass der 50jährige Salzburger auch gegen Rapid auf der Trainerbank sitzen werde. „Im Profifußball hat jeder Druck, manchmal erschlägt er dich fast“, betonte Baumgartner, der weiß, dass er nun unbedingt ein Erfolgserlebnis gegen Rapid braucht. Auch Austria-Sportdirektor Franz Wohlfahrt war verärgert. „Das 2:1 war irregulär. Das sind die Sachen, die dann dazukommen in einer so fürchterlichen Situation“, meinte der ehemalige ÖFB-Teamtormann. „Die Moral, die die Mannschaft in der zweiten Hälfte gezeigt hat, ist Voraussetzung. Unser Problem ist momentan, dass wir viele Verletzte haben. Wir werden uns jetzt gewis- senhaft auf das Heimspiel gegen Rapid vorbereiten“, kündigte der 50-jährige Kärntner an und richtete damit den Blick bereits nach vorn.
Wie Baumgartner musste auch Stöger am Dienstag eine Niederlage erklären. Cup-Aus, sechs Spiele ohne Sieg und nun das wichtige Duell mit Eintracht Frankfurt vor der Brust. Stöger ließ sich davon aber nicht aus der Ruhe bringen. „Seit ich in Köln bin, ist jedes Spiel ein wichtiges Spiel. Ich habe noch kein einfaches Wochenende gehabt“, betonte der Wiener nach dem 1:2 beim SC Freiburg. Viel Zeit, die ärgerliche Cup-Pleite in Freiburg aufzuarbeiten, hatte der 48-Jährige nicht. Ein weiteres schwaches Spiel wie das gegen den direkten Konkurrenten aus Freiburg darf sich Köln am Sonntag nicht erlauben.