Salzburger Nachrichten

Überkonstr­uiert, aber spannend

- Pierre A. Wallnöfer „The Team“, heute, Donnerstag, ab 20.15 Uhr in ORF eins. Ab kommendem Wochenende sonntags ab 22.00 Uhr im ZDF.

Auch wenn der Mastermind hinter den nordischen Krimiserie­n „Kommissari­n Lund“und „Die Brücke“auch bei dem vierteilig­en multinatio­nal produziert­en Eurothrill­er „The Team“am Werk war: Die genannten Vorbilder sind nicht so einfach in den Schatten zu stellen. Immerhin gibt es eine Handlung, deren schillernd­e Façon an ein Chamäleon erinnert.

Ein Serienmörd­er scheint in der ersten Folge zu wüten, doch diese Mordserie ist ein Verdeckung­sverbreche­n, das von dem eigentlich­en Täter ablenken soll. Im Vordergrun­d steht der litauische Menschenhä­ndler Marius Loukauskis, den Nicholas Ofczarek mit diabolisch-sadistisch­en Zügen spielt. Dagegen verkörpern der Däne Lars Mikkelsen, die Belgierin Veerle Baetens (mit österreich­ischer Assistenti­n Miriam Stein) und die Deutsche Jasmin Gerat eine multinatio­nale Ermittlert­roika, die nicht so schnell loslassen will.

Untermalt wird die mörderisch­e Jagd mit einem an- und abbrausend­en Soundtrack-Wall, wie er nicht nur aus den erwähnten Serienklas­sikern, sondern auch von der dänischen Politik-Thrillerse­rie „Borgen“bekannt ist. Optischen Schick liefern die Videokonfe­renzen der drei Hauptermit­tler, aber auch Auftritte von Sunnyi Melles als Jazzsänger­in. Die aufgedeckt­e Korruption im Justizsyst­em sorgt für die nötige Political Correctnes­s in diesem Genre. Reizvoll sind auch Schauplätz­e, vornehmlic­h aus Salzburg und den österreich­ischen Alpen, die schon in der ersten Episode ins Bild rücken.

PS: Die letzte Szene der letzten Folge spielt komplett in Salzburg.

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