Theater statt Après-Ski
In Leogang hat das Stück „Die Schneekönigin“Premiere. Bei der Aufführung am Samstag zahlen die Besucher Austritt statt Eintritt.
Wenn in anderen Skiorten kübelweise Jagatee für die Unterhaltung der Gäste sorgt, wird in Leogang Theater aufgetischt. Heute, Donnerstag, um 17.30 Uhr, füllen sich in anderen Gemeinden die Après-Ski-Lokale. In Leogang hat das Stück „Die Schneekönigin“Premiere.
Mit einem Budget von 180.000 Euro handelt es sich um die bisher aufwendigste Produktion des Theaters ecce von Reinhold Tritscher. Das Stück basiert auf einem Märchen von Hans Christian Andersen und wurde vom Russen Jewgeni Schwarz in den 60er-Jahren schon einmal dramatisiert. „Wir haben die Dramatisierung von Schwarz noch einmal bearbeitet“, sagt Tritscher. Er wollte das Stück schon seit Jahren auf die Bühne bringen. Nach einem Gespräch mit den Leoganger Bergbahnen konnte er vor etwa einem Jahr starten. Vor zwei Monaten begannen die Proben mit dem 30-köpfigen Ensemble.
Neben den Bergbahnen unterstützen auch der Tourismusverband, die Gemeinde, die Lebenshilfe, der Sozialverein Laube und der Leoganger Kulturverein Freiraum das Projekt. Es tritt die Nachfolge der Produktionen des Theaters Ortszeit auf dem Skiberg Asitz an. Reinhold Tritscher sagt, es sei irrsinnig toll, wie in Leogang alle für das Theater zusammenarbeiteten. „Vom Liftbediensteten bis zum Elektriker gab es eine breite Unterstützung. Die Leute hier wollen das wirklich.“
Die Aufführungen finden in einem beheizten Zirkuszelt bei der Talstation der Asitzbahn statt. Bis 1. März gibt es zwölf Vorstellungen: Jeden Donnerstag, Samstag und Sonntag um 17.30 Uhr. Bei der Aufführung am Samstag, 7. Februar, zahlen die Besucher Austritt statt Eintritt. Das heißt, man bezahlt nach der Vorstellung das, was sie einem wert war.
Die Schneekönig sei ein Märchen für die ganze Familie, sagt Tritscher. „Es gibt viele akrobatische Elemente und Musik, die in die Handlung integriert sind. Für Kinder funktioniert das Stück auf der Märchenebene und die Erwachsenen können dahinter auch andere Dinge sehen.“
Der Inhalt in Kurzform: Der reiche Kommerzienrat will unbedingt die auch im Winter blühenden Rosen der Großmutter von Kai und Gerda haben. Da sich diese weigert, kündigt der Fremde an, sich zu rächen: Kurz darauf erscheint die Schneekönigin, die mit einem Kuss Kais Herz in einen Eisklumpen verwandelt. Wenig später wird Kai entführt und Gerda macht sich auf die Suche nach ihrem Bruder. Zahlreiche Hindernisse stellen sich dem mutigen Mädchen in den Weg: Mithilfe von Raben, einer goldenen Kutsche, einem sprechenden Rentier und des Märchenerzählers, von dem die Rosen ursprünglich sind, entkommt Gerda der Verfolgung des Kommerzienrats und seiner Häscher. Als Gerda schließlich den Palast der Schneekönigin erreicht, weigert sich der innerlich vereiste Kai zunächst, mit Gerda mitzugehen.